Der Kanadier Alexandre da Costa spielt französisch, gut französisch. Und so bekommen das 3. Violinkonzert und ‘Introduction et Rondo Capriccioso’, beide für Pablo de Sarasate komponiert, einen genuin französischen Charakter. Da Costas silbriger, fein vibrierter Geigenklang passt bestens zu dieser Musik, und der Geiger gibt dem Solopart im 3. Violinkonzert sehr viel Licht und Glanz.
Elegant und betont tänzerisch ist ‘Introduction et Rondo Capriccioso’, in dem sich Sinn für Dramatik mit Gefühlsausdruck aufs Angenehmste verbinden.
Wenn die Violine in den Solostücken, klanglich sehr stark nach vorne gezogen, dominiert, so kommt das Orchester in den beiden reinen Orchesterstücken bestens zur Geltung, auch wenn die Aufnahmetechnik das Klangbild nach links balancierte und so ein etwas ungewöhnlicher Höreindruck entsteht, mit unnatürlich mikrophonierten Geigen.
Dem fein formulierten Adagio im ersten Satz lässt Marzio Conti, der Chefdirigent des Orchesters aus Oviedo, ein spannungsvolles und sehr vitales Allegro moderato folgen. Seine Fähigkeit, einen Aufbau, eine spannungsgeladene Steigerung zu erzielen, stellt Conti mehrmals und ganz besonders im langsamen Schlussteil des ersten Satzes exzellent unter Beweis. Der erste Teil des zweiten Satzes wird äußerst rapide genommen: das ist ein leidenschaftliches Vorwärtsdrängen, ein fast atemloses Hinstürmen zum gewaltigen Orgeleinsatz. Der Maestoso-Teil bricht die Spannung nicht, sondern steigert das Erwartungsgefühl. Und das wird dann leider durch den nicht besonders schönen, dumpfen Klang der Orgel etwas enttäuscht. Conti kann wohl die Spannung halten, und führt sein Orchester mit sicherer Hand, aber der Orgel fehlt es an Glanz, und die Tontechniker, die mit dieser Partitur offensichtlich nicht zu Rande kamen, opfern durch ihre zu interventionistische Abmischung einiges an Wirkung.
Canadian violinist Alexandre Da Costa gives a genuinely French sounding, very elegant interpretation of Saint-Saëns’s Third Violin Concerto and Introduction et Rondo Capriccioso. His playing is passionate and nuanced as well. Marzio Conti conducts the Oviedo Symphony with dramatic flair. The recording of the Third Symphony could have been a flamboyant performance, if only the organ sound would not be so muffled and the mixing so unnatural.