Boris Papandopulo: Klavierkonzert Nr. 2 + Sinfonietta für Streicher op. 79 + Pintarichiana für Streicher; Oliver Triendl, I Solisti di Zagreb, Sreten Krstic; 1 CD cpo 777 829-2; Aufnahme 2013, Veröffentlichung 06/2014 (67:31) - Rezension von Remy Franck
Boris Papandopulo ist ein kroatischer Komponist, der von 106 bis 1991 lebte und sich meistens in einer Art Neoklassizismus ausdrückte. Das Klavierkonzert Nr. 2 für Klavier und Streichorchester besteht aus zwei kurzen, schnellen Sätzen, die sehr tänzerisch und entsprechen angenehm zu hören sind, und einem langen, klagenden langsamen Satz.
Die Sinfonietta für Streicher ist ein ebenfalls neoklassisches und sehr kontrastreiches Werk. Eine kecker erster, ein lieblicher zweiter Satz und dann kommt ein ungemein spritziges und rhythmisch originelles Finale.
Leider endet die CD mit einem Gelegenheitswerk, dessen kompositorische Qualität an die beiden ersten Werke nicht heranreicht und so ein schiefes Licht auf den Komponisten wirft. In der Art der Tombeaux hat er Pastorellen des kroatischen Komponisten Fortunat Pintaric (1798-1867) orchestriert. Das hat er, anders als Casella oder Ravel, nicht mit eigenem, originellem Komponieren gemacht, sondern in einer Art viertklassigem Mozart-Stil, bar jeder Originalität. Nach den beiden ersten Werken auf dieser insgesamt gut interpretierten CD stößt einem dieser Nachtisch übel auf.
Boris Papandopulo is a Croatian composer who mostly expresses himself in a kind of neoclassicism. The Piano Concerto No. 2 for piano and string orchestra consists of two short, fast movements, which are very dance-like and correspondingly pleasant to hear, and a long, plaintive slow movement.
The Sinfonietta for strings is also a neo-classical work, rich in contrast. A bold first movement, a lovely second movement, and then comes an incredibly lively and rhythmically original finale.
Unfortunately, the CD is ending with a work, whose compositional quality does not come close to the first two and thus casts a dubious light on the composer. In the style of the Tombeaux, he orchestrated some Pastorellas by the Croatian composer Fortunat Pintaric (1798-1867). Unlike Casella or Ravel, he did not do this with his own original ideas, but in a kind of fourth-class Mozart style, devoid of any originality. After the first two works on this generally well interpreted CD, this dessert is leaving a nasty taste.