Dieser ‘Cosi fan tutte’ aus der Pariser Oper, aufgeführt im alten ‘Palais Garnier’ ist vor allem der ‘Cosi’ von Teresa de Keersmaeker. Sie hat jedem Sänger ein tanzendes Double zur Seite gestellt, das mimisch das Gesungene oder auch genereller das Musikalische tanzend umsetzen soll. Nun ja, das funktioniert und funktioniert auch nicht. Wenn man dann noch feststellt, dass die Einheitsbühne eigentlich der ganze leere und bis zur hinteren Bühnenpforte weiß gestrichene Bühnenraum quasi ohne Dekoration ist, ist die Feststellung leicht, das dieser ‘Cosi’ fast einer halbszenischen Konzertfassung gleichkommt. Mozart nutzt das Ganze recht wenig.
Glücklicherweise ist die musikalische Seite weitergehend gelungen. Paulo Szot singt einen frischen Don Alfonso, Philippe Sly ist ein guter Guglielmo und Frédéric Antoun ein exzellenter Ferrando.
Jacquelyn Wagner (Fiordiligi) und Michèle Losier (Dorabella) fügen sich genauso gut in das junge Ensemble wie Ginger Costa-Jackson als Despina.
Philippe Jordan bewährt sich als stilsicherer Mozart-Dirigent mit traditionellem Musizieren auf der Basis korrekter Tempi und sorgfältiger Phrasierungen.
Das sollte uns nicht vergessen lassen, dass diese Inszenierung von ‘Cosi fan tutte’ nur eine halbe Sache ist, eine halbe Oper und ein halbes Ballett.