Kaleidoskop-Works for Contrabassoon; Kees Olthuis: Introduction and Allegro; Gerhard Deutschmann: Sonate für Kontrafagott und Klavier; Victor Bruns: Zwei Stücke für Kontrafagott und Klavier op. 57 + Sechs Stücke für Kontrafagott und Klavier op. 80 + Konzert für Kontrafagott und Orchester op. 98; Efrain Oscher: Soledad für Gitarre, Kontrafagott und Streichquintett; Hans Agreda (Kontrafagott), Matthias Racz (Fagott), Emanuel Forni (Gitarre), Anna Kirichenko (Klavier), Mitglieder des Tonhalle Orchesters Zürich, Paulo Munoz-Toledo; 1 SACD Ars Produktion 38265; Aufnahme 07/2018, Veröffentlichung 06/2019 (69'13) – Rezension von Remy Franck
Wenn Sie einmal eine wirklich aparte Schallplatte hören wollen, dann ist diese hier etwas für Sie. Gleich das erste Stück, Introduction and Allegro für Fagott, Kontrafagott und Streichquintett des Niederländers Kees Olthuis ist eine in ihren Klangfarben, ihrer Rhythmik und ihren variablen Stimmungen sehr gefällige und interessante Komposition, die man, wenn Einreihung erfordert ist, als neoklassisch bezeichnen kann. Aber vor allem ist es gute und spannend aufgeführte Musik.
Gerhard Deutschmanns Sonate für Kontrafagott und Klavier ist technisch anspruchsvoll und stellt an den Solisten höchste Anforderungen. In zwei langsamen und einem heiteren Satz kann Hans Agreda seine ganze Kunst zeigen, virtuos, aber auch ungemein kantabel. Das gilt auch für die Zwei Stücke und die Sechs Stücke von Victor Bruns (1904-1996), in denen Agreda sehr agil spielt.
Interessanter für das Ohr des Zuhörers ist Bruns Konzert für Kontrafagott und Orchester aus dem Jahre 1992. Mit Tempobezeichnungen wie Allegretto grazioso (im 1. Satz, Allegro non troppo) oder Andante tranquilo und Allegro leggiero zeigt sich, was hier an technischer Meisterschaft erfordert ist, um die Musik tatsächlich leicht und ruhig (und mithin kantabel) werden zu lassen. Hans Agreda spielt mit einem stupenden Sinn für die Stimmungen dieser Musik. Und wem es um Stimmungen geht, der wird sich auch an Soledad des aus Uruguay stammenden Efrain Oscher erfreuen. Es ist ein gutes und attraktives Werk, das Melancholie mit Temperament verbindet und nicht von ungefähr an Piazzolla erinnert. Auch diese Komposition wird ganz exzellent dargeboten.
If you ever want to listen to a really very special recording, this is something for you.With its colours, rhythms and variable moods the very first piece, Introduction and Allegro for bassoon, contrabassoon and string quintet by Dutch composer Kees Olthuis, is a very pleasing and interesting composition. It’s a work which can be described as neoclassical. But above all it is good and excitingly performed music. Gerhard Deutschmann’s sonata for contrabassoon and piano is technically demanding. In two slow and one cheerful movements, Hans Agreda can show all of his art, virtuosity but also his ability to really sing on his instrument. This also applies to the Two Pieces and the Six Pieces by Victor Bruns (1904-1996). More interesting for the listener’s ear is Brun’s Concerto for Contrabassoon and Orchestra from 1992. With tempi such as Allegretto grazioso (in the first movement, Allegro non troppo) or Andante tranquilo and Allegro leggiero, it becomes clear what a technical mastery is required to actually make the music light and quiet (and thus cantabile). Hans Agreda plays with a stupendous sense for the moods of this music. And for those who care about moods, Soledad by Efrain Oscher is certainly a good piece, combining melancholy with temperament.