Der Dirigent und Komponist Hans Zender ist am 22 Oktober im Alter von 82 Jahren gestorben. Das teilte das Wiener Klangforum mit. « Hans Zender war nicht nur einer der bedeutendsten Komponisten seiner Generation, er war zugleich einer der herausragenden Dirigenten und Orchesterleiter und der wohl fruchtbarste und tiefste Musikdenker und -schriftsteller seiner Zeit », schreibt das Klangforum. Besonders die beiden zuletzt erschienenen Bücher ‘Waches Hören. Über Musik’ (2014) und ‘Denken hören – Hören denken’ (2016) hätten den Autor in der außerordentlichen philosophischen Verdichtung seines Wissens auf dem Gipfel seiner universalistischen Weltbetrachtung gezeigt.
Hans Zender absolvierte an den Musikhochschulen in Frankfurt und Freiburg Meisterklassen in den Fächern Komposition, Klavier und Dirigieren. Schon zu Studienzeiten arbeitete er als Kapellmeister an den Städtischen Bühnen Freiburg und wurde bereits im Alter von 27 Jahren Chefdirigent der Oper Bonn (1964–1968).
Von 1969 bis 1972 war er Generalmusikdirektor in Kiel, 1971 bis 1984 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken und von 1984 bis 1987 Hamburgischer Generalmusikdirektor und Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper. Danach war er Chefdirigent des Radio Kamer Orkest des Niederländischen Rundfunks und Erster Gastdirigent der Opéra National, Brüssel, sowie von 1999 bis 2010 ständiger Gastdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg.
Von 1988 bis 2000 war Zender Professor für Komposition an der Frankfurter Musikhochschule.
Er komponierte Orchester- und Kammermusik sowie Opern und Lieder.