Am 16. April 1789 schrieb Mozart an seine Frau: « Nun musst Du wissen, dass hier ein gewisser Hässler (Organist von Erfurt) ist; dieser war auch da; – er ist ein Schüler von einem Schüler von Bach. – Seine force ist die Orgel und das Clavier (Clavichord). – Nun glauben die Leute hier, weil ich von Wien komme, dass ich diesen Geschmack und diese Art zu spielen gar nicht kenne. – Ich setzte mich also zur Orgel und spielte. – Der Fürst Lichnowsky (weil er Hässler gut kennt) beredet ihn mit vieler Mühe, auch zu spielen; – die force von diesem Hässler besteht auf der Orgel in Füßen, welches, weil hier die Pedale stufenweise gehen, aber keine so große Kunst ist; übrigens hat er nur Harmonie und Modulationen vom alten Sebastian Bach auswendig gelernt und ist nicht imstande, eine Fuge ordentlich auszuführen – und hat kein solides Spiel – ist folglich noch lange kein Albrechtsberger … ».
Dieser Johann Wilhelm Hässler (1747-1822), der seinerseits Mozart sehr schätzte, hat nicht nur diesen gekannt und getroffen, sondern auch Haydn, mit dem er 1790 in London konzertierte. Seine Konzertreisen durch Europa führten ihn unter anderem nach Riga, Petersburg und Moskau. In Petersburg wurde er von Zarin Katharina der Großen zum Kaiserlich-Russischen Kapellmeister ernannt. Später siedelte er mit seiner Familie nach Moskau um, wo er mehr als dreißig Jahre wirkte. Sein kompositorisches Werk umfasst Sonaten, Kantaten, Etüden und Instrumentalkompositionen, insbesondere für Klavier.
Aus diesem Klavierwerk hat Anthony Spiri einige charakteristische Stücke ausgewählt, die er sehr rhetorisch, um nicht zu sagen effektvoll spielt, um sie mit viel Wirkung attraktiv zu machen. Die Benutzung eines modernen Flügels ist dabei nicht falsch, denn die Musik wird dadurch nur noch moderner und zeigt ganz klar in Richtung Romantik.
Spiri liefert so eine hoch engagierte Darbietung, in der die innere Dramatik und Spannung der Musik konsequent aufrechterhalten wird.