Eugeniusz Knapik, dessen Lehrer und Mentor Henrik Gorecki war, konnte im Juli 2021 Jahres seinen 70. Geburtstag begehen. Diese Doppel-CD zu diesem Anlass eröffnet mit einer knapp zehnminütigen Einleitung in vermutlich polnischer Sprache und vermutlich zu Leben und Werk von Knapik. Leider ist so eine Einleitung in Polnisch für den internationalen Markt sinnlos. Und ich habe auch keine Hinweise gefunden, ob der Text irgendwo auf Englisch verfügbar ist. Da hätte man lieber noch ein weiteres Werk von Knapik angeboten.
Es schließen sich dann jeweils zwei Werke von Gorecki und Knapik an. Von Gorecki sind es die beiden Quartette Nr. 2 und Nr. 3, allerdings in der Fassung für Streichorchester eines nicht genannten Bearbeiters. Von Knapik sind es das Lied When… für Sopran und Streichorchester sowie ‘The Long Journey. Four Songs‘ für Sopran, Bariton und Streichorchester auf Worte verschiedener Poeten, wobei When… und das dritte Quartett von Gorecki sich beide auf den russischen Dichter Velimir Khlebnikov beziehen und dafür völlig unterschiedliche Lösungen anbieten.
Die Werke Goreckis werden als bekannt vorausgesetzt. Knapik hat seine beiden Werke 2020 komponiert. When… beleuchtet verschiedene Perspektiven auf den Tod und startet mit nachdenklicher Besorgnis. Erst im Laufe des Werkes kristallisieren sich optimistischere Aspekte heraus. Noch unter anderen Gesichtspunkten beschäftigt sich auch ‘The Long Journey. Four Songs‘ mit dem Tod. Doch auch hier endet es versöhnlich mit einem Ausblick auf den Übergang.
Für When… gibt Sylwia Olszynska dem Sopranpart ihre Stimme – insofern falsch auf der Hülle, da sie im Track 2 und nicht, wie angegeben, im Track 1 (Einleitung), singt. In ‘The Long Journey. Four Songs‘ sind es Monika Sendrowska, Sopran, und Tomasz Rak, Bariton. Bezogen auf die Singstimmen bietet die Aufnahme gute Leistungen, da die Werke sehr ansprechend sprachlich im passenden Idiom und gesanglich ausdrucksvoll gesungen werden.
Das schlesische Kammerorchester liefert zu allen Werken den Streicherklang. Besonders auffällig sind die Geigen im 3. Quartett von Gorecki, wenn sie im Deciso in den Regionen ewigen Eises die hohen Töne nicht sauber intoniert spielen. In langsamen Passagen des Satzes vermittelt das Orchester ein lähmendes Momentum anstelle eines sich entwickelnden Musizierens. Ansonsten bietet es eine mehr als solide Interpretation. Auf der zweiten CD gefallen die beiden Einspielungen mit einem besseren Blick auf die Musik und daraus resultierendem größerem Engagement als die Darbietungen auf der ersten Scheibe, so dass die Musik wärmer empfunden wird und so spürbar ihren Reiz entfalten kann. Auch hier scheint die Musik von Gorecki technisch fordernder zu sein als die von Knapik.
Hier überrascht das ansonsten zuverlässig spannende Aufnahmen liefernde Label Dux also mit handwerklichen Ungeschicklichkeiten, die allerdings nicht in die wie üblich gute technische Qualität der Aufnahme eingeflossen sind.
Eugeniusz Knapik, whose teacher and mentor was Henrik Gorecki, could celebrate his 70th birthday in July 2021 year. This double CD for this occasion opens with an introduction of just under ten minutes in presumably Polish and presumably on Knapik’s life and work. Unfortunately, such an introduction in Polish is pointless for the international market. And I haven’t found any hints if the text is available somewhere in English. It would have been better to offer another work by Knapik.
This is followed by two works by Gorecki and Knapik. From Gorecki it is the two quartets Nos. 2 and 3 in the version for string orchestra by an unnamed arranger. From Knapik it is the song When… for soprano and string orchestra and ‘The Long Journey. Four Songs’ for soprano, baritone and string orchestra on words by various poets. Gorecki’s When… and his third quartet both refer to the Russian poet Velimir Khlebnikov.
Gorecki’s works are assumed to be familiar. Knapik composed both his works in 2020. When… highlights different perspectives on death and starts with pensive apprehension. Only in the course of the work do more optimistic aspects crystallize. Still from other points of view, ‘The Long Journey. Four Songs’ deals with death. But also here it ends conciliatory with an outlook on the transition.
When… s sung by soprano Sylwia Olszynska (the printed information is in so far wrong as she sings in track 2 and not track 1, reserved for the introduction). In ‘The Long Journey. Four Songs’ Monika Sendrowska is the soprano, and Tomasz Rak the baritone. In terms of the singing voices, the recording offers good performances, as the works are very attractively sung linguistically in the appropriate idiom and vocally expressive.
The Silesian Chamber Orchestra provides the string sound to all the works. The violins are particularly noticeable in Gorecki’s Third Quartet when they do not play the high notes cleanly intoned in the ‘Deciso …’. In slow passages of the movement, the orchestra conveys a paralyzing momentum instead of progressive music-making. Otherwise, the orchestra offers a more than solid performance of the music. On the second disc, the two recordings are pleasing with a better view of the music and resulting greater commitment than the performances on the first disc, so that the music is felt more warmly and thus can develop its appeal more noticeably. Again, Gorecki’s music seems more technically demanding than Knapik’s.
Here the label Dux, which otherwise delivers exciting recordings, surprises with clumsy craftsmanship, which, however, does not affect the as usual good technical quality of the recording.