
In einem Dorf im Schwarzwald wird die Verlobung von Robert mit Anna, der Tochter des wohlhabenden Gutsbesitzers Wilhelm Wulf, gefeiert. Das Mädchen nimmt jedoch nicht an den allgemeinen Feierlichkeiten teil, da sie an die bevorstehende Abreise ihres Verlobten nach Mainz denkt, die er aufgrund einer Erbschaft eines Verwandten antreten muss: Annas Vorahnung bewahrheitet sich. Robert hat sich in Mainz in eine Kurtisane verliebt und seine Verlobte vergessen, die in der Zwischenzeit vor Kummer gestorben ist. Als Robert eines Tages doch zu seiner Verlobten zurückkehren will, erfährt er, dass die tote Anna zu den Villi gegangen ist, den Geistern verlassener Bräute, die ihre Treulosigkeit nicht verzeihen. Robert wird von Nostalgie und Reue geplagt, aber Annas Geist, erinnert ihn an die Versprechen, die er ihr gegeben hat, und beschuldigt ihn des Verrats. Er versucht, zu ihr zu gehen, wird aber von einer Schar Villi gepackt, die ihn in einen wilden Tanz verwickeln, bis sie ihn leblos zurücklassen.
Der wenig gespielten Oper ist in München großes Glück widerfahren. Unter der Leitung von Ivan Repusic wird das Orchester zu einem wichtigen Protagonisten, Ob dramatisch oder zart lyrisch, ob verinnerlicht fein oder höchst leidenschaftlich, das Münchner Rundfunkorchester lässt Puccinis orchestrale Farben in ihrer ganzen Pracht leuchten.
Besonders die großen opulenten und atmosphärischen Chor- und Orchesterpassagen gestaltet Repusic mit großer Überlegenheit. Seine nervige, spannungsreiche und gefühlvolle Interpretation wird durch ein gutes Sängerteam unterstützt,
Anita Hartig singt die Anna sehr engagiert und kommunikativ. Es gelingt ihr, ihre schöne, warm leuchtende Stimme im Laufe der Oper adäquat zu verändern, um der Entwicklung der Figur Rechnung zu tragen.
Kang Wang ist eine exzellente Besetzung für den Roberto. Die Stimme des australisch-chinesischen Tenors besitzt wirklich italienische Qualitäten. Das ist große Gesangskunst, intensiv im Ausdruck, stimmlich dem Belcanto verschrieben.
Boris Pinkhasovich setzt als Annas Vater Guglielmo seine prächtige Baritonstimme schonungslos ein und liefert zudem eine überzeugende Charakterstudie zwischen väterlicher Fürsorge und wutvollen Rachegedanken.
Die Tonqualität der Aufnahme ist exzellent, ausgewogen und präsent.
In a village in the Black Forest, Robert’s engagement to Anna, the daughter of the wealthy landowner Wilhelm Wulf, is being celebrated. The girl, however, does not take part in the festivities, as she is thinking of her fiancé’s imminent departure for Mainz, where he must go to claim an inheritance from a relative: Anna’s premonition comes true. Robert has fallen in love with a courtesan in Mainz and has forgotten his fiancée, who has since died of grief. One day, when Robert returns to his fiancée, he learns that the dead Anna has gone to the Villi, the spirits of abandoned brides who will not forgive their infidelity. Robert is plagued by nostalgia and remorse, but Anna’s ghost reminds him of the promises he made to her and accuses him of betrayal. He tries to go to her, but is seized by a crowd of villi who engage him in a wild dance until they leave him lifeless.
This seldom performed opera met with great success in Munich. Under the baton of Ivan Repusic, the orchestra becomes an important protagonist. Whether dramatic or lyrical, intimate and delicate or passionate, the Münchner Rundfunkorchester brings out the full splendour of Puccini’s orchestral colors.
Repusic is particularly superior in the large, opulent and atmospheric choral and orchestral passages. His unsettling, exciting and emotional interpretation is supported by a good team of singers, Anita Hartig sings Anna with great commitment and communication. She succeeds in changing her beautiful, warmly glowing voice in the course of the opera to reflect the development of the character.
Kang Wang is an excellent choice for Roberto. The Australian-Chinese tenor’s voice has truly Italian qualities. This is great vocal artistry, intense in expression, vocally dedicated to bel canto.
As Anna’s father Guglielmo, Boris Pinkhasovich uses his magnificent baritone voice relentlessly and also delivers a convincing character study between paternal care and anger.