Nach vorhergehenden Misserfolgen schrieb Rachmaninov seine Cellosonate gleichzeitig mit dem 2. Klavierkonzert, das ein überragender Erfolg wurde. Die Uraufführung erfolgte mit dem Widmungsnehmer Brandukov und dem Komponisten am Klavier. Sie hat eine klassische viersätzige Form. Für ihn typisch fußt sie auf weiten Melodiebögen, vermittelt Nostalgie und lässt von russischen Weiten träumen.
Prokofievs Sonate mit ihrem lebensbejahenden Unterton wurde von Rostropovich und Richter uraufgeführt. Dieses dreisätzige Werk beginnt langsam im tiefen Register und wandert über einen schnellen schalkhaften Mittelsatz zum ausdrucksstarken Finale.
Dazu kommen zwei Klavierstücke aus den Zyklen op. 51 und 72 für Soloklavier, hier in einem Arrangement für Cello und Klavier. Das gefühlvolle ‘Adagio Cantabile’ und die in Traumsphären abschweifende ‘Meditation’ sind herausragende Salonmusikwerke.
Allein die halbstündige Sonate Rachmaninovs fordert den ganzen Künstler mit vollem körperlichen und musikalischem Einsatz. Nina Kotova wirft sich in diese Aufgabe und bewältigt sie ausdrucksstark. Die gleiche Sorgfalt und Intensität ergibt sich bei Prokofiev. Erst bei Tchaikovsky kommt es zu einer entspannteren Darstellung. Die Wellen und Bögen der Werke werden mit so viel Verve angegangen, dass es mitunter zu Brüchen in den Bögen kommt. Fabio Bidini schließt sich mit seinem Klavierpart der farbigen und intensiven Darstellung nahtlos an.