Diese Schubert-CD des Bassisten Andreas Bauer Kanabas is eine echte Überraschung. Sie erlaubt es dem Hörer, einem wirklich in allen Hinsichten großartigen Sänger zu begegnen. Interpret wäre sogar vielleicht die bessere Bezeichnung, denn Andreas Bauer Kanabas bietet alles, was einen wunderbaren Liedsänger ausmacht. Da ist zunächst eine wohltönende, frei strömende und niemals angestrengt klinge Stimme, die auch im unteren Bassbereich immer noch farbig und flexibel ist und somit sehr gut auf Textnuancen reagieren kann. Die Mittellage ist grandios und Kanabas kann seine Stimme dort, wo es verlangt ist, mit baritonalem Timbre aufhellen und so eine besondere Geschmeidigkeit im Vortrag erreichen.
Bei verschiedenen Liedern wechselt er dann unmerklich vom Kunstgesang zu einem eher volkstümlichen Ton, bei dem die Stimme dann sehr weich wird und eine komplett andere Farbpalette präsentiert. Darüber hinaus nimmt Kanabas den Text sehr ernst, singt präzise, unmanieriert und immer tiefempfunden, ohne dabei je zu lamentieren. Seine intensive Gestaltung der Lieder verdankt Kanabas wohl auch seiner reichen Erfahrung als Opernsänger.
Im Mittelpunkt dieser klanglich auch hervorragenden CD stehen Schuberts Liederzyklen Schwanengesang und Sechs Lieder nach Heinrich Heine (mit dem für die damalige Zeit sehr modernen Lied Der Atlas). Zudem gibt es als Einstieg Der Wanderer, Totengräbers Heimweh, Der Tod und das Mädchen und Wehmut, Die CD schließt mit der versöhnlichen Taubenpost.
Das sind 71 Minuten Schubert-Gesang vom Feinsten, begleitet von einem der herausragendsten Liedbegleiter unserer Zeit, nämlich Daniel Heide, der jedem einzelnen Lied eine eigene Welt und Geschichte verleiht, dabei sowohl als Ideengeben wie als Kommentator in völligem Einklang mit dem Sänger steht.
This Schubert CD by bassist Andreas Bauer Kanabas is a real surprise. It allows the listener to meet a truly great singer in all respects. Interpreter would perhaps be a better term, because Andreas Bauer Kanabas offers everything that makes a wonderful lieder singer. First of all, there is a pleasant, free-flowing and never strained-sounding voice, which is still colorful and flexible even in the lower bass range and thus can react very well to text nuances. The middle range is terrific, and Kanabas is able to lighten his voice with baritonal timbre where required, achieving a special suppleness in the performance.
In various songs, he then imperceptibly shifts from art song to a more folk tone, where the voice then becomes very soft and presents a completely different palette of colors. Moreover, Kanabas takes the lyrics very seriously, singing precisely, unmannerly and always deeply felt, without ever lamenting. Kanabas probably owes his intense shaping of the songs to his rich experience as an opera singer.
Schubert’s song cycles Schwanengesang (Swan Song) and Sechs Lieder nach Heinrich Heine (Six Songs after Heinrich Heine), with the song Der Atlas, which was very modern for its time, are the focus of this CD, which has also an excellent sound. In addition, there is Der Wanderer, Totengräbers Heimweh, Der Tod und das Mädchen and Wehmut as an introduction. The CD closes with the conciliatory Taubenpost.
This is 71 minutes of Schubert singing at its best, accompanied by one of the most outstanding song accompanists of our time, Daniel Heide, who gives each song its own world and story, being in complete harmony with the singer both as a giver of ideas and as a commentator.