Niels Wilhelm Gade gehört zu den Komponisten, die zu Lebzeiten hochgeehrt waren (z.B. von Schumann und Mendelssohn), und später fast völlig in Vergessenheit gerieten. Erst in den letzten Jahren hat die Schallplattenindustrie im Falle Gades etwas Gerechtigkeit walten lassen.
Seine drei Violinsonaten wurden schon mehrmals auf einer CD herausgebracht. Diese hier, mit der deutschen Geigerin Maria-Elisabeth Lott und der Pianistin Sontraud Speidel, gefällt mit besonders gut. Die Violinistin spielt mit viel Präsenz und einer elastischen Tongebung. Sie bleibt weder stärkerer Bewegtheit noch den gemäßigteren Klängen etwas schuldig.
Die Pianistin bringt ihren Part mit einer guten Mischung von maßvoller Zurückhaltung, dramatischen Akzenten und lyrischem Begleiten zur Geltung. Das führt zu einem spannenden Dialog. Besonders schön ist das Spiel immer dort, wo die beiden Interpreten, ohne je ins Sentimentale abzugleiten, Innigkeit und Wärme in die Musik bringen.
Niels Wilhelm Gade is one of those composers who were highly honored during their lifetime (by Schumann and Mendelssohn, for example), and later fell almost completely into oblivion. Only in recent years has the recording industry done some justice in Gade’s case.
His three violin sonatas have been released on CD several times. This one, with German violinist Maria-Elisabeth Lott and pianist Sontraus Speidel, is particularly enjoyable. The violinist plays with great presence and a flexible tone, remarkably taking care of the more passionate and the more moderate passages as well.
The pianist plays with a good mix of measured restraint, dramatic accents and lyrical accompaniment. This leads to an exciting dialogue. The playing is particularly beautiful whenever the two performers, without ever slipping into sentimentality, bring intimacy and warmth to the music.