Nach einer höchst erfolgreichen CD mit den Konzerten Nr. 2 und 5 beenden Kholodenko und Harth-Bedoya ihre Prokofiev-Reihe mit den Konzerten 1, 3 und 4 auf demselben hohen Niveau.
Die Aufnahme des Ersten Klavierkonzerts ist überwältigend in ihrer Leichtigkeit und Brillanz. Faszinierend ist auch die Zärtlichkeit im langsamen Satz. Wie sehr all das den Musikern Spaß gemacht hat, ist hier ebenso wenig zu überhören wie im Vierten Klavierkonzert, dessen entspannte Eleganz im ersten Satz und im Finalsatz wunderbar nonchalant herüberkommt. Der zweite Satz ist melancholisch und von schöner Kantabilität. Auch für den skurrilen dritten Satz finden Hart-Bedoya und Kholodenko den richtigen Ton.
Im Dritten Klavierkonzert heben sich die Interpreten vom Mainstream ab und finden stellenweise ganz eigene Artikulierungen, die durchaus interessant sind. Dabei äußern sich auch Details, die man sonst nicht hört.
Nach dem charmanten, mit feinem Rubato in eher langsamem Tempo gespielten Variationensatz folgt ein im Tempo wirklich Allegro ma non troppo gespieltes Finale. Hart-Bedoya hat dafür ein gutes Gespür, die Musik ist nicht zu schnell und nicht zu langsam. Das erlaubt es Vadym Kholodenko, nicht ohne feinen Humor in seinem meisterhaft differenzierten Spiel eine große Virtuosität und gleichzeitig eine extreme Klarheit zu erreichen.