Die Strauss-Tondichtung ‘Also sprach Zarathustra’ beginnt noch vielversprechend und entwickelt sich dann in eine Interpretation, die irritiert. Es gibt zwar noch einige spektakuläre Klangballungen, aber zwischendurch lässt Jurowski die Musik einfach fließen, ohne sie zu formen, ohne ihr die nötigen Impulse zu geben. Wenn er den mysteriösen Charakter der ‘Zarathustra’-Musik durch Zurückhaltung herausstellen wollte, ging diese Rechnung nicht auf.
Verstärkt wird die Leblosigkeit der Musik durch ein selbst im Surround-Klang relativ eindimensionales Klangbild ohne wirkliche orchestrale Konturen und ohne Präsenz.
Abschließend erklingt, ebenfalls sehr routiniert und ohne symphonischen Atem, das Mahler zugeschriebene ‘Sinfonische Präludium’ von 1876 in einer Rekonstruktion von Albrecht Gürsching.
Ob diese im Grunde wenig attraktive Komposition wirklich von Mahler stammt, wird mittlerweile bestritten. Die Musikwissenschaft hat sie dem Umfeld des österreichischen Komponisten Anton Bruckner zugeschrieben, und es gibt sogar Experten, die sie radikal Bruckner zuschreiben. Wie auch immer, Vladimir Jurowski tut nichts, um das Stück aufzuwerten, und die Aufnahme bleibt so verschlafen wie der Rest dieser Produktion.