Der Hindemith-Preis 2022 des Schleswig-Holstein Musik Festivals geht an die 37-jährige britische, in New York lebende Komponistin Hannah Kendall. Die Preisträgerin überzeugte die Jury mit einem breiten kompositorischen Spektrum und einem expressiven Stil. Hannah Kendall zeige eine enorme kompositorische Vielfalt, die von klassischem Erbe bis hin zu experimentellen Ideen reiche, heißt es in der Begründung.
Kendall hat Stücke wie Disillusioned Dreamer (2018) geschaffen, das der San Francisco Chronicle als « reiches Innenleben » lobte, sowie The Knife of Dawn (2016), eine Kammeroper, die von der Kritik für ihre eindringliche und klaustrophobische Darstellung der Inhaftierung des politischen Aktivisten Martin Carter aus Guyana gelobt wurde. Sie hat mit Ensembles wie dem London Symphony Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra, dem Seattle Symphony Orchestra, dem Hallé, dem Ensemble Modern und der London Sinfonietta zusammengearbeitet, aber auch mit Choreographen, Dichtern und Kunstgalerien, wobei sie sich mit verschiedenen Kunstformen auseinandersetzt und die Auswirkungen dieser einzigartigen Settings auf den Klang feiert. Derzeit komponiert sie eine afrofuturistische Oper für die experimentelle Vokalistin und Bewegungskünstlerin Elaine Mitchener.