Dass das 2007 gegründete polnische Meccore Streichquartett, Gewinner mehrerer internationaler Preise, eines der bestens europäischen Streichquartette ist, hat sich noch nicht wirklich herumgesprochen. Die atemberaubenden Interpretationen dieser CD sollten dazu beitragen, den Namen des Quartetts bekannter zu machen.
Wenn die Meccores in den langsamen Sätzen der beiden Streichquartette von Szymanowski mitunter auch schwärmerisch singen, geht es ihnen aber vor allem darum, Kontraste herauszuarbeiten und große Spannungsbögen zu entwerfen. Auch in den schnelleren Sätzen ist es nicht nur das rhythmisch-betonte Spiel, das fasziniert, sondern die geheimnisvollen und leidenschaftlichen Stimmungen, manchmal brutal krampfartig einschneidend, immer intensiv und voller Energie zwischen einschmeichelnder Sinnlichkeit und Weißglut. Diese Emotionalität lässt wohl keinen Zuhörer kalt und bricht zudem noch eine Lanze für Szymanowskis Streichquartette.
Bei Debussy sind die Farben wärmer, aber das Meccore Quartett begeistert hier wie bei Szymanowski durch ungewohnte Dynamik, phantastische Rhythmen, unerwartete Tempoänderungen und eine faszinierende Aussagekraft.