Die Werke, die auf dieser Schallplatte erklingen, stammen von einem tschechischen Komponisten, der in der Musikgeschichte mehrere Namen trägt: Antonio Rosetti (der eigentlich gültige Namen) sowie Anton Rössler oder auch, was aber sicher falsch ist, Frantisek Rössler-Rosetti.Er war Kontrabassist und Kapellmeister am Hofe des Prinzen Wallerstein in Schwaben. 1789 wechselte er als Kapellmeister an den Hof des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin in Ludwigslust. Rosetti war einer der beliebtesten Komponisten seiner Zeit.
Das Label cpo setzt seine Rosetti-Edition fort mit zwei seiner drei Symphonien aus dem Opus 1 sowie dem späten Klavierkonzert in B-Dur.
Die beiden Symphonien sind noch dem galanten Stil zuzurechnen, enthalten aber keineswegs leichte-seichte Musik. Rosettis Einfallskraft war dazu doch zu groß. So hören wir eine durchaus charakteristische Musik, der Johannes Moesus den Gefühlsausdruck nicht versagt.
Das Klavierkonzert entstand wohl Ende der Achtzigerjahre des 18. Jahrhunderts, also in einer Zeit als Haydn seine 92. Symphonie und Mozart seine letzten Symphonien komponierte. Natasa Veljkovic und Johannes Moesus nähern sich dem Werk in den Ecksätzen mit kraftvollem, flexiblen Musizieren und dynamischen Kontrasten. Der Höhepunkt ist aber gewiss der schon frühromantisch gefärbte langsame Satz, ein streckenweise düsteres g-Moll-Adagio, dessen rhetorische Kraft hier voll ausgereizt wird.
Und so haben wir es denn erneut mit einer hochwertigen Rosetti-CD zu tun, die diesen Komponisten in seiner Bedeutung stärkt.