Als Zeitgenosse Beethovens wirkte Heinrich Anton Hoffmann vor allem am Hof in Mainz und in Frankfurt im Opernorchester. Er musizierte auch mit Mozart und Spohr und wurde in seiner Zeit geschätzt. Heute ist Geiger und Komponist (vor allem für Streichinstrumente) kaum noch bekannt. Das Quartett ‘Alte Musik Köln’ legt jetzt die frühere der beiden jeweils drei Werke umfassenden Quartettsammlungen, op. 3, vor.
Damit ging Hoffmann anders vor als Beethoven, denn diese Quartette stellen seine ersten öffentlichen Werke dar, während Beethoven erst Jahre später dieses Genre eroberte, nachdem er Haydn und Beethoven studiert hatte.
Durch chromatische Häufungen und gestalterische Freiheiten im Fahrwasser der üblichen Strukturen geht Hoffmann einen eigenen Weg. So fehlt dem dritten Werk ein Satz, das Menuett. Im Menuett des ersten Quartetts spielt er mit Verschiebungen und Vorhalten, so dass der Charakter eines musikalischen Spaßes entsteht. Das Menuett des mittleren Werkes dagegen hat neben dem Tänzerischen auch eine eigene Persönlichkeit.
Die Interpreten sind alle in der Szene der alten Musik versiert und europaweit aktiv. Sie vermitteln den Charme Werke mit ihrem makellosen frischen Vortrag und erlauben den Blick auf eine musikalische Persönlichkeit, die beinahe vergessen war.