Höfische Veranstaltungen in Whitehall waren zur Zeit von Elisabeth I. oder Heinrich VIII. in England üblich und sehr beliebt. Manches wurde vorab exakt geübt, anderes entwickelte sich im Laufe des Abends. Masken und Kostüme spielten dabei eine gewichtige Rolle, und die Festlichkeiten wurden abwechslungsreich musikalisch durch Instrumentalmusik und Gesang untermalt.
Eine denkbare musikalische Ausgestaltung eines solchen Abends hat das ‘Theatre of the Ayre’ zusammen mit dem ‘Salisbury Cathedral Choir’ unter Leitung der Lautenistin Elizabeth Kenny zusammengestellt.
Neben profilierten Komponisten wie Thomas Campion und Robert Johnson finden sich viele anonyme Werke, aber auch solche von Henry und William Lawes sowie John Locke.
Dem Ensemble ‘Theatre of the Ayre’, einem Kammermusikensemble mit Solosängern und dem Chor der Kathedrale aus Salisbury gelingt eine abwechslungsreiche, vielfarbige Gestaltung. Die Orchesterleistung ist überzeugend. Mit variierender Besetzung erzeugen die Musiker ein facettenreiches Hörbild, und die Solosänger ergänzen diese Leistung durch ihren nuancenreichen und sensiblen Gesang. Leider kann der Chor diesen Eindruck nicht stützen. Einige Einsätze und Übergänge klingeln verwischt. Freundlich formuliert könnte man es polyphon nennen, aber es klingt wie verunglückt.