Pawel Lukaszewski (*1968) wurde sozusagen direkt neben dem Kloster und der Schwarzen Madonna von Tschenstochau geboren. Insofern ist es vielleicht keine Überraschung, dass er in der Komposition sakraler Musik seine wichtigste Aufgabe sieht. Wenn auch der Fokus seines Schaffens auf der Chormusik liegt, so werden auf der vorliegenden CD jedoch weltliche Werke vorgestellt. Alle Werke sind mit einer Klavierstimme besetzt. Zu dieser gesellen sich, je nach Werk, Sänger, Streicher und auch Bläser. Das Panorama dieser Auswahl ist also abwechslungsreich.
Lukaszewskis kompositorische Idee bezieht außermusikalische Aspekte mit ein, wie die gotische Architektur von Kathedralen. Er zielt auch nicht darauf ab, avantgardistische Kompositionswege zu finden, sondern strebt für seine eigenen Werke einen Mittelweg an. Generell will seine Musik die Erfahrung der Menschen vertiefen, beim Gebet helfen und die Zuhörer zu besseren Menschen werden lassen. Insbesondere in England stößt diese Komponente seines Schaffens auf großes Interesse. Für seine Kammermusik kann dieser Ansatz immerhin insoweit übertragen werden, dass sie natürlich fließende Werke schafft, die nicht verkopft klingen.
Mit gut einem Dutzend Liedern ist dieser Anteil an der CD auch zeitlich bedeutsam. Alle Gesangsbeiträge basieren auf polnischen Gedichten. Die Sopranistin und der Bariton führen mit die Musik mit verständlicher Artikulation vor. Während der Bariton überzeugt, ist die Stimme der Sängerin dagegen gelegentlich kantig und scharf.
Die kleine Aria wird von der Cellistin stimmungsvoll gestrichen. Das Klavierquintett ist mit einer Viertelstunde Spielzeit ein kurzes, aber kein kleines Werk seiner Gattung. Besonderen Charme entfaltet das Concertino für Klavier und Blechbläser. Mit frischem fröhlichem Ton zeigt es die den Hörer einnehmende Kompositionsweise des Tonsetzers. Wojciech Swietonski am Klavier ist für alle Partner und auch in seinen Solowerken, dem ‘Souvenir II’, dem Nocturne, ein nicht nur versierter Musiker, sondern auch intimer Kenner der Musik von Lukaszewski, die er mit Nachdruck darbietet.