Georg Katzer: Späte Werke (Postscriptum zu B. für Cello & Klavier + Liederzyklus ...blüht nur im Gesang für Sopran, Cello, Klavier + Discorso für Orchester + Percussum für Schlagzeugquartett + La scuola dell'ascolto für Flöte, Saxophon, Trompete, Schlagzeug, Akkordeon, Klavier, Violine; Jörg Ulrich Krah, Cello, Bernhard Parz, Klavier, Elisabeth Trio, Bremer Schlagzeugensemble, Georg Katzer Ensemble Berlin, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowski; 1 CD Neos 12004; Aufnahmen 2018-2021, Veröffentlichung 20.08.2021 (78') - Rezension von Norbert Tischer
Georg Katzer (1935-2019) hat ein breitgefächertes Schaffen hinterlassen, Kammermusik, Orchesterwerke, Solokonzerte, drei Opern, zwei Ballette … Diese CD vereint späte Werke, entstanden zwischen 2016 und 2019, dem Todesjahr des Komponisten. Seine Musik ist avantgardistisch, doch nicht verkopft. Der Hörer fühlt sich angesprochen von einer kompositorischen Phantasie, die die Form dominiert. Das zeigt sich sehr gut in den hier zusammengestellten Werken, etwa in dem sehr rhetorisch durchformulierten und von Jörg Ulrich Krah sowie Bernhard Parz sehr engagiert gespielten ‘Postcriptum zu B.’, wobei B. für Beethoven steht. Mit diesem hat sich Katzer auch in seinem Orchesterwerk Discorso auseinandergesetzt, präziser mit der Neunten Symphonie und das ohne daraus zu zitieren. Dirigent Jurowski bezeichnet das Werk als « witzige und zugleich ernsthafte Musik ». Sehr interessant ist auch La scuala dell’ascolto, also Die Schule des Hörens, mit dem der Komponist den im Umgang mit Neuer Musik unerfahrenen Hörer zum Hörenlernen bringen will.
Ein interessantes Programm, eine brillante Hommage an Katzer, in hervorragenden Interpretationen und guten Tonaufnahmen.
Georg Katzer (1935-2019) has left a wide range of works, chamber music, orchestral works, solo concertos, three operas, two ballets …). This CD brings together late works written between 2016 and 2019, the year of the composer’s death. His music is avant-garde, but not cerebral. The listener feels addressed by a compositional imagination that dominates the form. This is shown very well in the works assembled here, so in the very rhetorically formulated and by Jörg Ulrich Krah as well as Bernhard Parz very committedly played Postcriptum to B. where B. stands for Beethoven. Katzer also dealt with Beethoven in his orchestral work Discorso, more precisely with the Ninth Symphony, yet without quoting from it. Conductor Jurowski describes the work as « witty and at the same time serious music ». Very interesting is also La Scuala dell’ascolto, i.e. The School of Listening, with which the composer wants to make the listener, inexperienced in dealing with new music, learn to listen.
An interesting program, a brilliant homage to Katzer, in excellent interpretations and good sound recordings.