Isang Enders und Andreas Hering bekennen sich zu einer romantisch-lyrischen Leseart. Ihr Schumann wirkt somit sehr ‘klassisch’ und hält auf interpretatorischer Ebene keine wirklichen neuen Aspekte bereit. Wie die beiden aber mit der Musik umgehen, wie hochmusikalisch und musikantisch sie Schumanns Sprache in Klang umsetzen, das ist schon allererste Klasse. Mehr als interessant sind die beiden Kompositionen ‘Espace I’ und ‘Nore’ von Isang Yun (1917-1995), einem koreanischen Komponisten, dem es als erstem gelungen ist, ostasiatische Einflüsse mit westeuropäischen auf eine sehr überzeugende und stimmige Weise miteinander zu verbinden. So zeigt Yun einerseits, wie man in der Musik kulturelle Brücken schlagen kann, weist aber auch darauf hin, dass moderne Musik durchaus nicht in atonal-unsinnigen Tonspielereien enden muss, sondern, dass man auch als Komponist des 20. Jahrhunderts wertvolle Musik schreiben kann, die sich an der Tradition orientiert und die Linie großer Kompositionen weiterführt. Und in dem Sinne passen ‘Espace I’ und ‘Nore’ hervorragend zu den Schumann-Stücken ‘Adagio und Allegro’ op. 70, den ‘Fünf Stücken im Volkston’ op. 102, ‘Mit Myrten und Rosen’ op. 24/9, den Fantasiestücken op. 73 und dem ‘Andante Cantabile’ op.47. Es ist vor allem Isang Enders prächtiger Celloklang, der diese CD hörenswert macht und natürlich seine große Kunst, dieses herrliche Instrument in den Dienst der Musik zu stellen. Trotzdem muss man auch das Zusammenspiel von Enders und seinem Klavierpartner hervorheben, die beide vollkommen harmonieren und diese CD somit zu einem absoluten Hörgenuss werden lassen.
Beautiful music, superbly played. Especially Isang Enders ravishes with his magnificent cello sound.
Un beau programme magistralement interprété. Isang Enders nous emballe avec le magnifique son de son violoncelle.