Das Horn zählt nicht unbedingt zu den favorisierten und geläufigen Solo-Instrumenten. Die schwierige technische Handhabung der Naturhörner mag sicher eine Erklärung für diesen Umstand sein. Erst die Entwicklung des Ventilhorns erweiterte die Spielmöglichkeiten und förderte auch das Interesse der Komponisten. Das Paradebeispiel ist Robert Schumanns Konzertstück für vier Hörner und Orchester. Schumann bedient sich hier radikal der neuen Klangvielfalt des Ventilhorns und schreibt ihm eine Partitur, die in ihrer virtuosen Farbenpalette den Klavierwerken in nichts nachsteht.
Natürlich darf das Werk auf dieser Produktion nicht fehlen. Die vier Mitglieder von ‘German Hornsound’ – Christoph Eß, Sebastian Schorr, Stephan Schottstädt, Timo Steininger – statten das Konzertstück mit einem satten romantischen Ton aus. Sie spielen schnittig, elegant und nehmen Schumanns kurioses Stück, wie er es selbst beschreibt, dankend und mit viel Spielfreude an.
Dieser können die vier Musiker sich erst recht in Leopold Mozarts ‘Sinfonia da caccia’ hingeben, wo sie nach Herzenslust dem Image des typischen Jagdhorns huldigen. Die deutsche Waldromantik wird hier sehr plastisch und genüsslich dargestellt.
Den Abschluss des Programms bildet ein maßgeschneidertes Werk, ein Auftrag des Quartetts an Trygve Madsen. Der norwegische Komponist hat in Anlehnung an die Form des ‘Concerto grosso’ eine solide, einfallsreiche Komposition geschrieben, in der er sich am Schluss mit einem Augenzwinkern vor Richard Strauss verneigt. Für ‘German Hornsound’ ist es eine weitere Gelegenheit, zu brillieren und die gelegentlich unterschätzte Versiertheit des Instruments unter Beweis zu stellen.