Als der 26-jährige Hugo Distler 1934 seine Motette ‘Totentanz’ komponierte, war das das Ergebnis einer mehrjährigen Beschäftigung mit dem Thema. Eine wichtige Inspirationsquelle war der (1942 zerstörte) ‘Totentanz’ in der Lübecker Marienkirche, der 1701 als Kopie eines im 15. Jahrhundert entstandenen Bilderzyklus entstand.
Als Textvorlage für seine 14 Chorverse für 4-stimmigen Chor a cappella, wählte Distler Verse aus dem ‘Cherubinischen Wandersmann’ des barocken Lyrikers Angelus Silesius. Dazwischen werden 12 Verse des Dichters Johannes Klöcking gesprochen, hier von Christian Steyer, der das sehr eindringlich macht, indem er dem Hörer gegenüber quasi wie jemand auftritt, der ihm eine sehr vertrauliche Mitteilung machen will.
Der Kammerchor Josquin des Préz singt sehr differenzierend, sehr flexibel, recht textverständlich und mit großer Hingabe.
Ebenfalls auf der CD zu hören sind zwei weitere Motetten Distlers aus der Sammlung ‘Geistliche Chormusik’, ‘Das ist je gewisslich wahr’, op. 12/8 und ‘Fürwahr, er trug unsere Krankheit’, op. 12/ 9.
Ein apartes Programm, ansprechend realisiert!