Aus der weiten Welt der polnischen Streichquartettliteratur stellt das weiblich besetzte Atma Quartet drei Werke aus nahezu einem Jahrhundert vor und bietet so einen Einblick in die Spannweite der Ideen und Gestaltungen. Das älteste der Werke, das zweite Quartett von Szymanowski, eröffnet den Reigen, und es folgen dann das zeitlich mittlere von Panufnik sowie das jüngste von Penderecki. Alle drei Werke vereint das Zusammenwirken der Erkundung neuer musikalischer Techniken und gestalterischer Möglichkeiten unter der Einbeziehung der Elemente polnischer Volksmusik.
Mit einer Dreiviertelstunde Spielzeit ist diese CD für heutige Ansprüche kaum ausgenutzt. Aber die Auswahl durchaus unterschiedlicher Perspektiven und die hochwertige Präsentation machen das mehr als wett. Die Musikerinnen des Atma Quartet haben in den wenigen Jahren ihrer Existenz schon einen sehr persönlichen Ton geschaffen. Mit anspruchsvoller technischer Realisation und frischem, spontanem Zugriff gelingt es ihnen, ihre Debutaufnahme zu einer überzeugenden musikalischen Entdeckung nicht nur der Werke, sondern auch des Ensembles werden zu lassen. Schwebende Klangflächen ebenso wie rhythmische Prägnanz gepaart mit lyrischen Passagen und modernen Harmonieexkursionen liefert ein abwechslungsreiches und spannendes Genregemälde.