Nach ‘Oberto’ (2016) und ‘Un giorno di regno’ (2017) ist mit ‘I Lombardi’ nun die dritte frühe Verdi-Oper von den Opernfestspielen Heidenheim erschienen. Leider besitzt diese Live-Aufnahme sängerisch nicht ganz die Klasse der vorherigen Produktionen, die vor allem durch sehr gute Sängertypen punkten konnten. Aber man soll hier nicht zu viel meckern. Heidenheim ist ein kleines Festival mit Ferienambiente und besitzt seinen eigenen Charme. Dass man für diese Produktionen kein Starensemble aufbieten kann, ist selbstverständlich. Alle Sänger geben ihr Bestes und man spürt ihre Spielfreude in jeder Szene.
‘I Lombardi’ ist hier als lebendiges Musiktheater durchaus interessant zu hören. Das liegt hauptsächlich an Marcus Bosch, der seine ‘Cappella Aquileia’ mit viel Drive und Spannung dirigiert. Das Kammerorchester ist wendig und klangschön und spielt unheimlich motiviert. Der herausragende Tschechische Philharmonische Chor aus Brünn, zeigte, wie immer sein internationales Format.
Insgesamt eine lebendige und hörenswerte und klanglich vorzügliche Aufnahme von Verdis Frühwerk ‘I Lombardi’, die nicht durch großartigen Einzelgesang, dafür aber durch eine gute Ensembleleistung überzeugt.