In Rossinis Einakter ‘Il Signor Bruschino’ will Gaudenzio sein Mündel Sofia mit dem Sohn von Bruschino verloben. Sofia jedoch hat diesen Mann noch nie gesehen und ist eigentlich in Florville verliebt, dessen Vater aber mit Gaudenzios Vater verfeindet ist… Die komplexe Intrige und deren Musik sind typisch für Rossini und gehören zu einer Serie von fünf komische Opern, die in den Jahren 1810 bis 1813 für die Fenice in Venedig entstanden.
Die vorliegende Inszenierung ist mehr als komisch, gewürzt mit einem guten Schuss Ironie. Das ‘Teatro Sotterraneo’ verlegte die Handlung in eine Art ‘Rossiniland’, einen Themenpark, wo Touristen, Schulgruppen und andere Besucher die Handlung der Oper verfolgen. Popcorn, Selfies und Souvenirgeschäfte gehören natürlich dazu.
Das Ganze wirkt sehr unterhaltsam, ja sogar direkt witzig und kaschiert so einige Mängel der Oper. Doch obwohl ‘Il Signor Bruschino’ ein Jugendwerk ist, sind starke Spuren von einem zum großen Meister reifenden Rossini zu hören.
Auch musikalisch ist nichts auszusetzen, David Alegret’s Florville oder Maria Aleida’s Sofia sind wundervolle Rossini-Figuren. Carlo Lepore und Roberto de Candia bringen den nötigen Humor in ihre Rollen ein. Das Orchester lässt die Musik aufblühen, ohne in eine übertriebene Nervosität zu fallen.
Fazit: Die Aufzeichnung ist mehr als unterhaltsam. Klang und Bild sind einwandfrei.