Immer wieder gerne hört man die Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach, insbesondere, wenn sie so schön und natürlich gespielt werden wie das heute oft der Fall ist. Seit den Anfängen der historischen Aufführungspraxis hat sich enorm viel auf dem Gebiet der Bach-Interpretation getan, in guten wie auch mangelhaften Interpretationen. Die Pionierzeiten sind aber nun vorbei und die historische Aufführungspraxis hat sich etabliert. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass diese vor fast zwanzig Jahren aufgenommene Produktion schon Erkenntnisse zeigt, die damals noch nicht gängig waren.
Unter der Leitung seines Flötisten Konrad Hünteler spielt die ‘Camerata of he 18th Century’ einen in allen Punkten betörenden Bach. Hünteler, und seine Musiker, darunter auch der bekannte Violinist Rainer Kußmaul, gehen mit einem ganz natürlichen Interpretationskonzept die Konzerte sehr entspannt an und suchen gleichzeitig nach Tiefe. Heraus kommt eine Gesamtaufnahme, die nicht nur schön, lebendig und frisch ist, sondern vor allem gefällt, weil das Ensemble kammermusikalisch zusammenarbeitet, feinste Nuancen herausbringt und in den Tutti-Passagen federnd-sportive Musikalität bietet. Die Soli sind hervorragend und die ‘Camerata of the 18th Century’ besticht mit einem sehr edlen, aber bodenständigen Klang.
Wem Pinnock, Harnoncourt und Konsorten zu historisch resp. trocken sind und wer die symphonischen Deutungen eines Rilling oder Karajan als zu seicht empfindet, der wird mit dieser Einspielung hervorragend bedient, da sie viele Aspekte verschiedener Interpretationsstile auf sehr kongruente Weise miteinander vermischt.
Though being nearly 20 years old, this recording respects the historical facts and achieves at the end a great naturalness. In a way it combines the beauty of the more symphonic versions and the refined and vital playing of the Pinnock or Harnoncourt recordings.