Mit drei Ouvertüren aus dem endlos wirkenden Quell der Werke von Georg Philipp Telemann erweitert das Ensemble L’Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Carin van Heerden die Reihe der klingend zur Verfügung stehenden Orchestersuiten, die bei Telemann oft Ouvertüren heißen. Ein wenig überraschend ist es, wenn das Label selber von Ersteinspielungen spricht und dann in einer auf der Website vorgestellten Rezension gesagt wird, die eine Ouvertüre sei kürzlich von einem anderen Ensemble eingespielt worden.
Wie immer bei Telemann und gerade auch in seinen Suiten vereint er die unterschiedlichsten Einflüsse, wobei in diesen Werken eine französische Prägung vorherrscht. An Charakteren und formalen Zusammenfügungen spart Telemann auch hier nicht. Erneut kann man sich an Fantasie und Esprit in der Komposition laben. An Musik voll natürlicher Leichtigkeit, tieferem Gehalt und geistreichem Witz zeigt sich erneut kein Mangel.
Die Instrumentalisten um Carin van Heerden gehen mit frischer und lebendiger Musizierlust zu Werke, die die Balance innerhalb der Orchestergruppen, auch zwischen Streichern und Oboen, wahrt. Mit dem französischen Stilgepräge und kräftiger historisch orientierter Spielart schaffen sie eine mitziehend wirkende Darstellung. Das technische Team unterstützt diesen Ansatz bestens.