Musik kann im Tempo schnell gespielt werden, um effektvoll zu werden. Oft kommt es vor, dass einen diese Schnelligkeit dann eher abstößt als mitreißt. In so einem Fall stimmen die Relationen nicht, oder, schlimmer noch, die Geschwindigkeit ist das einzige und in dem Fall billig-arme Interpretationsmerkmal. Die Mendelssohn-Interpretationen des Sitkovetzky-Trios sind auch schnell, aber zusätzlich gibt es in ihnen so viel innere Erregung, so viel spürbare Freude, so viel Zuneigung für die Kompositionen, dass sich eine Spannung aufbaut, die einen mitreißt ins Boot der Interpreten und auf diesem Musikfluss in purer Freude mitschwimmen lässt.
Wenn dann auch noch das Reflektive (etwa im 4. Satz des 2. Trios) oder Mendelssohns kleine romantische Gesten ihren Platz behalten, ist das Glück vollkommen.
Der Geiger Alexander Sitkovetsky, der Cellist Leonard Elschenbroich und die Pianistin Wu Quian bilden dabei ein homogenes und perfekt interagierendes Trio. Nie hat man den Eindruck, als sei etwas verhetzt, und als ich das wirklich sehr schnelle Scherzo des zweiten Trios mit anderen Aufnahmen verglich, fehlte mir dort bald diese spritzige Leichtigkeit, die das Spiel des Sitkovetsky Trios auszeichnet und das mich an so sehr an Chaillys funkelnden ‘Sommernachtstraum’ erinnert.
Eine infektiöse CD, mit einem sehr räumlichen und perfekt balancierten Surround-Klang!
This CD has definitely become my favourite for Mendelssohn’s trios. The Sitkovetsky Trio is right inside this music, and the crisp articulation as well as rhythmic enthusiasm provide much excitement, especially since the performers’ musicality does not exclude reflective moment and the romantic gestures so characteristic for the composer.