Das Berliner Label ‘bastille musique’ präsentiert mit dieser Veröffentlichung eine der besten Scriabin-Platten der letzten Jahre. Mit den Klaviersonaten und ‘Poèmes’ ist das Programm selbst schon interessant, weil es uns vom frühen bis zum späten Scriabin führt, von der ‘Sonate-Fantaisie’ op. 19, an der der Komponist fünf Jahre lang arbeitete, ehe er sie 1898 veröffentlichte, bis zu ‘Vers la flamme’, einem ‘Poème, der ein Jahr vor dem Tod Scriabins entstand.
Im Spiel der jungen koreanischen Pianistin bekommt die Musik Scriabins einen genuin richtigen Charakter, ohne jedwede grellen und überrumpelnden Nebeneffekte, wie wir sie bei anderen Interpreten zu oft feststellen.
Die Interpretationen sind erfüllt von inspirierter Sinnlichkeit und faszinieren vor allem im Ausdruck schönster und reinster Poesie. Yejin Gil ist nicht so sehr an Klangvolumen und klavieristischer Ekstase interessiert, sondern pflegt auf ihrem exzellenten und warm klingenden Bechstein Flügel eher die Klangschönheit und erreicht Ausdrucksstärke und Spannung durch Schattierungs- und Farbenreichtum.
In her inspired Scriabin performances Korean pianist Yejin Gil cares more for tonal beauty and poetic expression then for sound volume and dramatic playing.