Mit der fünften und letzten Folge seiner Beethoven-Einspielungen bestätigt der sizilianische Pianist Christian Leotta den guten Eindruck, den seine Gesamtaufnahme bisher machte. Was in Leottas Spiel imponiert, ist die absolute technische Sicherheit und Souveränität der Gestaltung. Der Pianist hat dieses Opus Magnum derart sein eigen gemacht, die Sonaten nicht nur intellektuell, sondern auch instinktmäßig erfasst, dass alles richtig klingt, obgleich die Interpretationen durchaus persönlich wirken.
Das Klavier ist sonor, der Anschlag ist immer schön und warm, der Tempofluss vorbildlich, auch in langsamen Sätzen, die durchaus verinnerlicht klingen und entsprechend bewegend auf den Hörer einwirken.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Nähe der frühen Sonaten zu den späten Werken. Das ist das Resultat eines perfekt abgewogenen Spiels, einer immer spontan wirkenden Inspiriertheit mit einer glücklichen Verbindung von Energie und Sensibilität. Man missverstehe mich nicht: Leotta mag auf Extreme verzichten, keine überdehnten langsamen Tempi wählen und keine tobende Wildheit anstreben, aber in der Bandbreite dessen, was er formuliert, manifestiert sich eine Tiefe und eine Genauigkeit der Einfühlung sowie ein Reichtum agogischer, dynamischer und farblicher Zwischenwerte, die seine Interpretationen sehr persönlich werden lassen.
Dass dieses wunderbare Spiel dann auch noch in einem vorbildlich transparenten und natürlichen Klangbild zum Hörer gebracht wird, ist ein weiteres Plus der Atma-Aufnahmen.
Christian Leotta concludes his Beethoven cycle with, once more, very personal, highly inspired and overall sovereign performances. With out any doubt he is one of the major Beethoven soloists of our time.