Auf ihrem Gang durch die Geschichte des russischen Klaviertrios ist das Brahms Trio jetzt bei der vierten Folge angekommen. Mit Anton Arensky und Sergey Tanejev haben sie nun zwei Komponisten gefunden, die einem westeuropäischen Publikum vielleicht erst in zweiter Linie einfallen, wenn es russische Komponisten nennen soll. Diese zeitlich zwischen Tchaikovsky und Rachmaninov zu verortenden Künstler zeichnen sich in ihren Kompositionen durch ausgedehnte Themen und elegische Stimmungsbilder aus. Dabei folgen sie mehr den Spuren des Vorgängers Tchaikovsky als sich in neue musikalische Möglichkeiten zu suchen. Zuhörer werden bei diesen Werken sofort auf die Reise in dieses in Osteuropa beginnende Riesenreich mitgenommen.
Dazu trägt auch das Spiel des Brahms Trio bei. Nach mehr als dreißig Jahren gemeinsamer Erkundung der Landschaften des Klaviertrios hat das Brahms Trio nichts von seiner ursprünglichen Intensität beim Spiel eingebüßt. Man möchte fast meinen, jeder Satz könnte der letzte sein, den sie spielen, so knien sie sich in die Musik und lassen sie erglühen. Doch diese Hinwendung führt nicht nur zu kraftvollen Äußerungen im Sinne von Laustärke, sondern auch zu ganz leisen und ruhigen Momenten, die aber nichts an Spannung einbüßen oder denen verminderte Aufmerksamkeit geschenkt würde. So gestalten sie die beiden hier eingespielten Werke in so einnehmender Weise, dass die musikalische Bedeutung dieser Komponisten unmittelbar deutlich wird. Unterstützt wird ihre Darbietung durch eine Tontechnik, die die Instrumente ausgewogenen zueinander balanciert und die strukturelle Klarheit hören lässt. Vielleicht war der große Saal des Moskauer Konservatoriums, der schon so viele große Künstler erlebt hat, als Aufnahmeort eine zusätzliche Inspiration.
On their walk through the history of the Russian piano trio, the Brahms Trio has now arrived at the fourth installment. With Anton Arensky and Sergey Tanejev, they have now found two composers who might only secondarily come to mind when Western European audiences are asked to name Russian composers. These artists, who can be placed chronologically between Tchaikovsky and Rachmaninov, are characterized in their compositions by extended themes and elegiac atmospheric pictures. In doing so, they follow more in the footsteps of their predecessor Tchaikovsky than in looking for new musical possibilities. In these works, listeners are immediately taken on a journey to this giant empire beginning in Eastern Europe.
The playing of the Brahms Trio also contributes to this. After more than thirty years of exploring the landscapes of the piano trio together, the Brahms Trio has lost none of its original intensity in playing. One would almost think that each movement could be the last one they play, so they kneel into the music and let it glow. But this devotion leads not only to powerful expressions in the sense of loudness, but also to very quiet and calm moments, which, however, lose nothing of their tension or to which diminished attention would be paid. Thus, they perform the two works recorded here in such an engaging manner that the musical significance of these composers becomes immediately clear.
Their performance is supported by sound engineering that balances the instruments and allows the structural clarity to be heard. Perhaps the great hall of the Moscow Conservatory, which has witnessed so many great artists, was an added inspiration as a recording venue.