Juan Crisostomo de Arriaga, der von 1806 bis 1826 lebte und demnach nur 20 Jahre alt wurde, wird nicht zu Unrecht mit einem Komponisten wie Mozart verglichen. Seine Musik ist genial, sie besitzt die gleiche Leichtigkeit, aber auch das gleiche Feuer und die gleiche Tiefe, die man im Werk des jungen Mozart findet. Umso mehr erstaunt es, dass die Werke von Arriaga kaum bekannt sind und recht selten aufgeführt werden.
Im Falle der Quartette konnten selbst prominente Ensembles wie das ‘Guarneri’, das ‘Sine Nomine’ oder das ‘Casals Quartett’ mit ihren Einspielungen nur unwesentlich zur Popularität des spanischen Genies beitragen. So begrüßenswert die hier vorliegende Einspielung auf Originalinstrumenten auch sein mag, die Interpretationen bleiben etwas hinter den Erwartungen zurück.
Das Quartett ‘La Ritirata’ spielt korrekt und gibt sich hörbar Mühe. Leider bleiben die Interpretationen selbst zu akademisch und konventionell, als dass man hier von einer mitreißenden Aufnahme sprechen könnte. Aber schlecht sind die Interpretationen von ‘La Ritirata’ auf keinen Fall, und das spielerische Können wollen wir erst gar nicht in Frage stellen. Vielleicht liegt es auch an den unbiegsamen Originalinstrumenten, dass Arriagas Musik nicht so recht swingen will und musikalisch somit etwas hölzern daherkommt. Interessant ist der Versuch trotzdem, wenngleich diese Musik Interpreten braucht , die historischen Instrumenten wirklich Leben einhauchen können oder aber ein hochkarätiges Ensemble auf modernem Instrumentarium. Siehe ‘Guarneri’, siehe ‘Sine Nomine’, siehe ‘Casals’.
Though technically skillful, ‘La Ritirata’ doesn’t truly achieve to let the music sound so lively as would do a quartet playing on modern instruments.