Gautier Capuçon hat seine ganz eigenen Ideen zu Shostakovichs Cellokonzerten. Nicht um Intensität und Spannung geht es ihm, sondern um ein sehr ausgefeiltes und abwechslungsreiches Musizieren. Weil der Cellist sich Zeit nimmt, gibt es in seinem Spiel viele Details zu hören, die bei anderen Interpreten nicht so deutlich werden. Das alles mag etwas auf Kosten der Spannung gehen und auch die Interaktion mit dem Orchester beeinträchtigen, das ziemlich oft in den Hintergrund gerät.
Gergiev findet war immer noch Gelegenheiten, um die Aufmerksamkeit auf sich und seine Mariinsky Musiker zu ziehen, aber der Solist steht hier ganz klar im Vordergrund und prägt die Aufnahmen mit seinem Spiel.
Am Ende hat man das Gefühl, eine hoch interessante Alternative zu bestehenden Referenzaufnahmen gehört zu haben, aber eben nur eine Alternative.