Musik aus hundert Jahren, zwischen westlicher Polyphonie und östlicher Monophonie sind auf dieser Aufnahme zu hören: Eher unbekannte Miniaturen von Komitas, Hossein, Kamangar und Lieder des Südens von Hersant werden mit rumänischen Tänzen von Bartok, dem Poème von Chausson, sowie den Sonaten von Debussy und Janacek kombiniert.
Die kleinen Werke sind reizende Stücke, die auf armenischer bzw. iranischer Volksmusik basieren. Hersants sechs Lieder des Südens sind der Volksmusik verschiedener Mittelmeeranrainer entnommen. Wenn man daran interessiert ist, sind sie eine Bereicherung der Sammlung. Die Instrumentalisten zeigen insbesondere hier ihre interpretatorischen Stärken.
Die großen Werke, wie Debussys Sonate, sind für jeden Interpreten ein Meilenstein und eine Herausforderung. Und auch für den Hörer stellen sie Anforderungen, da er sie schon öfter in einem anderen Kontext gehört hat. Und damit ergeben sich auch Vergleichsmöglichkeiten.
Diese fallen allerdings leider zu Lasten der hier agierenden Solisten aus. Eigentlich ist das Spiel der beiden technisch sauber und ausdruckstark. Allerdings geht die Ausdrucksstärke auch gegen die Werke, wenn sie übertrieben wird. Und das fällt beispielsweise bei der Debussy-Sonate besonders auf. Manche Passagen werden besonders vom Pianisten zu exaltiert dargestellt. Da gibt es eine Reihe anderer Darstellungen, die einerseits deutlich ausdrucksstärker, andererseits aber auch ausgewogener gestaltet sind. Mit diesen Interpretationen kann die vorliegende Interpretation nicht mithalten.