1935 hatte Samuel Barber den Rompreis der ‘American Academy’ gewonnen, und in der Ewigen Stadt traf er… Arturo Toscanini. Unter den Kompositionen, die Barber ihm zeigte, erkannte Toscanini schnell die außergewöhnliche Qualität des Adagios, das ursprünglich Teil eines Quartetts war. Toscanini riet ihm, es als eigenständige Fassung für Streichorchester zu instrumentieren und dirigierte die Uraufführung am 5. November 1938 mit dem ‘NBC Symphony Orchestra’. So brachte er das Stück auf den Weg zum Welterfolg.
Die Streicher des Berliner Konzerthausorchesters spielen es in schöner Klangformung, sehr differenziert und mit vielen neuen Farben, also längst nicht so süßlich-sentimental, wie man es oft hört.
Danach erklingt eine nicht weniger gute Darbietung des Streichquintetts von Anton Bruckner in der Bearbeitung für Streichorchester von Michael Erxleben, dem Ersten Konzertmeister des Konzerthaus-Kammerorchesters. Das Werk ist in dieser Fassung nicht nur klanglich vergrößert, es gewinnt auch an Spannung und Leidenschaftlichkeit.
Gut, dass diese exzellente Einspielung auf dem Markt ist, denn das Berliner Konzerthaus ist mit seinen Klangkörpern, also dem Symphonieorchester und dem Kammerorchester in den CD-Katalogen deutlich unterrepräsentiert.