Louis Vierne (1870-1937) hatte kein einfaches Leben. Er wurde fast blind geboren, und einige Operationen konnten die Sehkraft nicht ganz herstellen. Im Ersten Weltkrieg hatte er seinen Bruder René verloren. Schlimmer noch: auch sein Sohn Jacques kam nicht aus dem Krieg zurück. Für seinen Tod gibt es zwei Theorien: Eine besagt, er sei erschossen worden, weil er sich weigerte, an einer Schlacht teilzunehmen. Die zweite folgt seiner Personalakte, in der steht, dass er Selbstmord begangen hat.
Was auch immer wahr ist, feststeht, dass Vierne selber ein Kriegsgegner war und nur widerwillig eingewilligt hatte, den Sohn in den Krieg ziehen zu lassen. Seine diesbezüglichen Ängste und Befürchtungen äußern sich in seinen 12 Präludien für Klavier, die 1914 und 1915 entstanden. Auch Poème des cloches funèbres spielt sich vor diesem Hintergrund ab.
Die düsteren Farben dieser Kompositionen und ihre Schwermut kommen in Laurent Wagschals einfühlsamen Interpretationen gut zum Ausdruck.
Die Suite Bourguignonne und die Zwei Stücke op. 76 sind früher entstanden, sie sind unbeschwert und voller Charme.
Und so ist Laurent Wagschal eine schöne Hommage an Louis Vierne und seine Klaviermusik gelungen, die leider wohl immer im Schatten der Orgelmusik bleiben wird.
Louis Vierne (1870-1937) did not have an easy life. He was born almost blind, and several operations could not completely restore his sight. He had lost his brother René in the First World War. Even worse, his son Jacques did not return from the war either. There are two theories for his death. One says he was executed because he refused to participate in battle. The second follows his personnel file, which states that he committed suicide.
Whatever is true, it is certain that Vierne himself was an opponent of war and had only reluctantly agreed to let his son go to war. His fears and anxieties in this regard are expressed in his 12 Preludes for Piano, written in 1914 and 1915. Poème des cloches funèbres also takes place against this background.
The somber colors of these compositions and their melancholy are well expressed in Laurent Wagschal’s sensitive interpretations.
The Suite Bourguignonne and the Two Pieces op. 76 were written earlier, they are light-hearted and full of charm.
And so, Laurent Wagschal has succeeded in creating a beautiful homage to Louis Vierne and his piano music, which unfortunately will probably always remain in the shadow of organ music.