Wie lebendig, aufregend, spontan und zugleich wunderschön, homogen und kunstvoll Kammermusik gespielt werden kann, das zeigen die Schwestern Lea und Esther Birringer mit dieser CD. Ich muss zugeben, die Erste Violinsonate von Grieg noch nie so schön, dialogfreudig und stimmungsvoll gehört zu haben, wie auf dieser Aufnahme. Lea und Esther Birringer entpuppen sich als ideales Gespann, als musikalische Partner erster Güte.
Ihre Dialoge sind von einer schier wunderbaren Natürlichkeit und die Virtuosität, sie sich aus dieser Natürlichkeit ergibt, wirkt mitreißend, aber nie überzogen. Vollkommen ausgewogen auch die beiden Elegien von Franz Liszt, die die Birringers als sehr kluge und vor allem sehr kompetente musikalische Gestalterinnen zeigen.
Atmosphärische Dichte und einfach wunderschönes Musizieren lassen dann auch Francks Violinsonate zu einem wahren Juwel werden. An jeder Stelle hat der Hörer das Gefühl, die Musik müsse so erklingen und die Interpretation müsse genauso sein, wie Lea und Esther Birringer sie vortragen. Und neben diesen interpretatorischen Glücksmomenten trumpfen die beiden Interpretinnen noch mit einer atemberaubenden Technik auf, die die Hörfreude dann wirklich macht, zumal die exzellente Aufnahmetechnik die Interpretationen und das spielerische Können von Lea und Esther Birringer in ein optimales Licht stellt. Dieses musikalische Abenteuer sollte sich kein Freund guter Kammermusik entgehen lassen.