György Kurtág: Les Adieux; Franz Liszt: En rêve, Après une lecture du Dante (No. 7, des Années de pèlerinage II, S. 161), Ungarische Rhapsodie Nr. 6; Bela Bartok: Allegro Barbaro, Sz. 49, Klaviersonate Sz. 80 BB 88; Für Kinder (Auswahl); Benedek Horvath, Klavier; 1 CD Artalinna ATL-A015; Aufnahme 112014, Veröffentlichung 09/2016 (67'02) – Rezension von Remy Franck

Der 1989 geborene ungarische Pianist Benedek Horvath steigt behutsamst in sein Soloprogramm ein, mit einer fast geflüsterten Interpretation von György Kurtags ‘Les Adieux’, die quasi bruchlos in Liszt ‘En rêve’ hinüberführt und bis in ‘Après une lecture du Dante’ hineinwirkt. Hier wie später in den Werken seines anderen Landsmanns Bela Bartok ist der Pianist – bei aller Virtuosität, die er durchaus auch zeigt – weniger am Perkussiven interessiert als an der Poesie des Stücks. Er erzählt die Fantasie wie der beste Märchenerzähler auf dem Gauklerplatz in Marrakesch. In den langsamen und verhaltenen Passagen erzielt Horvath die stärkste Wirkung, manchmal völlig entrückt  schlägt er den Hörer mit großer Innenspannung in den Bann, ohne je den großen Bogen des 17 Minuten langen Stücks in Gefahr zu bringen. Auch in Bartoks Werken kommt es zu einem sehr introvertiert kommuniziertem Spiel, werden Farben aus den Stücken herausgekitzelt, die Bartok selber darin nicht erzielte.

Mithin beeindruckt Benedek Horvath als ein sehr persönlich gestaltender und den Zuhörer unmittelbar berührender Interpret.

Benedek Horvath is a highly musical player, commanding a wide range of colours as well as a lot of delicacy. His charisma and his art of rhetoric make this a thoroughly recommendable recital.

 

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