Max Reger: Variationen & Fuge über ein Thema von J. S. Bach op. 81 + Bach / Reger: O Mensch, bewein' dein Sünde groß BWV 622 + Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op.128; Klaudyna Schulze-Broniewska, Violine, Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Ira Levin; 1 CD Naxos 8.574074; Aufnahme 05/2016, Veröffentlichung 10/2019 (56'36) - Rezension von Remy Franck
Das Programm beginnt mit einer Transkription: Dirigent Ira Levin hat die 1904 komponierten ‘Variationen und Fuge über ein Thema von Johann Sebastian Bach’ für großes Orchester transkribiert. Das Klavierwerk ist abwechslungsreich und eloquent expressiv. Das hat Levin sehr gut ins Orchester übertragen. Das Brandenburgische Staatsorchester spielt virtuos und ausdrucksvoll.
Vor den vier Sinfonischen Gedichten nach Gemälden Arnold Böcklins erklingt noch Regers eigene Orchestertranskription von Bachs ‘O Mensch, bewein’ dein’ Sünde groß’. Die Böcklin-Tondichtungen entstanden 1913 in Meiningen und bestehen aus Der geigende Eremit (Molto sostenuto), Im Spiel der Wellen (Vivace), Die Toteninsel (Molto sostenuto) und Bacchanal (Vivace). Das ruhige erste Stück hat ein sehr schönes Geigensolo, das Klaudyna Schulze mit warm-goldenem Ton spielt.Das Spiel der Wellen erinnert an den im Gemälde zu sehenden schimmernden Schaum der Brandung im Sonnenlicht, mit ihm Vordergrund, den Najaden sowie Triton. Die Toteninsel basiert auf Böcklins wohl berühmtestem Werk, das Thomas Mann als Ausdruck der für das Fin de Siècle typischen Sympathie mit dem Tode bezeichnet hat. Das Bild inspirierte auch Sergei Rachmaninovs gleichnamiges Werk. Ira Levin inszeniert es in einem schaurig-intensiven Klang.Das Bacchanal ist klanglich spektakulär und in einer brillanten, orgiastischen Interpretation zu hören. Hier, wie in den anderen Werken zeigt das Brandenburgische Staatsorchester sein hohes Niveau. Das Klangbild der Aufnahme ist angenehm räumlich, klar und präsent.
The programme begins with a transcription: conductor Ira Levin transcribed Reger’s ‘Variations and Fugue on a Theme by Johann Sebastian Bach’ for large orchestra. The piano work is varied and eloquently expressive. Levin transferred this very well into the orchestra. The Brandenburg State Orchestra plays with virtuosity and expressiveness.
The Böcklin tone poems were written in Meiningen in 1913 and consist of The Hermit Playing Violin (Molto sostenuto), Playing in the Waves (Vivace), Isle of the Dead (Molto sostenuto) and Bacchanal (Vivace). The quiet first piece has a very beautiful violin solo, played with a warm golden tone by Klaudyna Schulze. Playing in the Waves describes the shimmering foam of the sea in the sunlight, with it in the foreground, the Najads and Triton. Isle of the Dead is based on Böcklin’s probably most famous work, which Thomas Mann described as an expression of the typical Fin de Siècle sympathy with death. The painting also inspired Sergei Rachmaninov’s work of the same name. Ira Levin’s conducting is very intense. The Bacchanal is spectacular and benefits from a brilliant, orgiastic interpretation. Here, as in the other works, the Brandenburg State Orchestra shows its high level. The sound of the recording is pleasantly spatial, clear and present.