Carl Philipp Emanuel Bach: Cellokonzerte Wq. 170 & 172 + Symphonie G-Dur Wq. 173; Jean-Guihen Queyras, Ensemble Resonanz, Riccardo Minasi; 1 CD Harmonia Mundi HMM 902331; Aufnahme 06/2017, Veröffentlichung 20/04/2018 (53'09) – Rezension von Remy Franck

Mich stört auf diesem CD das Klangbild: es ist schmal, mittig, gedrängt, und dass sich das Cello überhaupt vom ‘Ensemble Resonanz’ abhebt, ist der direkten Mikrophonierung des Soloinstruments zuzuschreiben, die aber gleichzeitig dieses Cello mit einem Schleier überzieht, so dass es weitaus weniger brillant klingt als die Musiker des Orchesters.

Gewiss, das Cello hat viel Melancholisches zu sagen, aber in den schnellen Sätzen wird es streckenweise nebensächlich, und das Ohr konzentriert sich mehr auf den Hintergrund als auf den Vordergund.

Und da passiert allerdings auch ungemein viel, denn ‘Resonanz’ und Riccardo Minasi verblüffen mit einer unbändigen, fast wilden Spiellust und einer unwiderstehlichen klanglichen Brillanz.

Und wenn mir am Ende wegen der angesprochenen klanglichen Diskrepanz die Symphonie Wq. 173 besser gefällt als die Konzerte, zeigt das, dass das Klangbild mit seinen für mich irritierenden Relationen einen unnatürlichen und eigentlich falschen Eindruck vermittelt.

The unnaturally balanced recording of Bach’s cello concertos makes the listener pay more attention to the exceptionally fine playing of Ensemble Resonanz than to the soloist Jean-Guihen Queyras, whose cello sound is mat and muffled.

 

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