Il Transsilvano; David Budai: Gagliarda ditta La Ongara und Toccato La Diruta, Elisabeth Champollion: Hungarian kaval solo, Biagio Marini: Sonata sopra La Monica; Giovanni Picchi: Ballo Ongaro und Padoana ditta La Ongara, Orazio Tarditi: La Romana, traditionelle ungarische Lieder und Tänze; Prisma (Elisabeth Champollion, Blöckflöte, Franciska Anna Hajdu, Violine, David Budai, Viola da Gamba, Alon Sariel, Laute), Gabor Juhasz, Kontrabass, Theorbe; 1 CD Ambronay AMY312; Aufnahme 3/2020; Veröffentlichung 13/11/2020 (57'55) – Rezension von Uwe Krusch
Eine enge Bindung zwischen Ungarn und Italien entstand im 15. Jahrhundert, als König Matthias Corvinus Beatrix von Neapel, auch bekannt als Beatrix von Aragon, heiratete. Diese Beziehung wirkte sich auch auf den Austausch der Kultur und damit der Musik aus. So wurde 1988 der Codex Caioni wieder gefunden, der in Ungarn eine Sammlung populärer Musik aus dem 17. Jahrhundert war. Hieraus haben die Musiker von Prisma 20 Werke zusammengestellt, die sowohl ungarischer als auch italienischer Herkunft sind und haben diese mit Bearbeitungen durch Ensemblemitglieder angereichert, um sie in der passenden Besetzung darbieten zu können.
Die von Sekunden bis wenige Minuten dauernden Werke werden abwechslungsreich präsentiert. Neben rein instrumentalen Stücken werden auch solche mit Gesang eingestreut und schnelle Tänze mit ruhigeren kombiniert.
Das vor allem auf Musik des 17. Jahrhunderts schauende Ensemble Prisma hat diese älteren Werke unter dem Titel Il Transsilvano zusammengefasst und in lebendigen klangvollen Aufnahmen festgehalten. Auf ihren Auftritten in Europa haben sie auch die Staaten bereist, aus denen die Musik kommt und damit einen direkten Kontakt geschaffen, der in eingängigen Interpretationen gipfelt, die bei besonders tänzerischen und sich steigernden Werken wie etwa der Ungarescha Suite von Giorgio Mainerio aus dem Codex Caioni sofort beim Hörer das Tanzbein mitwippen lassen. Ein sehr gelungener Einblick in diese Weltecke der Musik!
A close bond between Hungary and Italy was established in the 15th century when King Matthias Corvinus married Beatrix of Naples, also known as Beatrix of Aragon. This relationship also had an impact on the cultural exchange.
In 1988, the Codex Caioni was rediscovered, which in Hungary was a collection of popular music from the 17th century. From this Codex, the musicians of Prisma put together 20 works of both Hungarian and Italian origin and enriched them with arrangements by members of the ensemble in order to be able to perform them in the appropriate instrumentation.
The works, which last from seconds to a few minutes, are presented in a varied way. Besides purely instrumental pieces, there are also pieces with vocals interspersed and fast dances are combined with quieter ones.
The ensemble Prisma, which focuses mainly on music of the 17th century, has summarised these older works under the title Il Transsilvano and recorded them in lively recordings. During their performances in Europe, they have also travelled to the countries from which the music originates, thus creating a direct contact that culminates in catchy interpretations that immediately make the listener’s dancing leg bounce in the case of particularly danceable and intensifying works such as the Ungarescha Suite by Giorgio Mainerio. So, this is a very successful insight into this music.