Im Rahmen der Aufführungsreihe von Hugo Wolfs ‘Italienischem Liederbuch’ machten die Künstler dieser Einspielung am 20. Februar 2018 auch Halt in der Luxemburger Philharmonie, und meine Eindrücke vom Konzert decken sich mit jenen der CD.
Diana Damrau begeistert mit ihrer Persönlichkeit und ihrer lebendigen Art, diese Lieder zu gestalten. Die Stimme ist, wie schon im Konzert festgestellt, etwas schwerer geworden, besitzt aber noch immer die strahlende Höhe und Intonationssicherheit, die man von ihr gewohnt ist. Bedingt durch die legendären Aufnahmen mit Dietrich Fischer-Dieskau wird oft vergessen, dass Wolf die Lieder für zwei hohe Stimmen komponiert hat, also für Sopran und Tenor. Jonas Kaufmanns baritonal gefärbte Tenorstimme besitzt eine sichere und strahlende Höhe, sein Gesang ist enorm warm und an der Phrasierungskunst dieses Sängers können sich andere ein Beispiel nehmen.
Das Beste am Italienischen Liederbuch ist für mich der Klavierpart. Hört man genau hin, und das sollte man unbedingt, so erlebt man einen wahnsinnig talentierten und zukunftsorientierten Komponisten, der z.T. bereits impressionistische Klänge à la Debussy und Ravel vorwegnimmt. Helmut Deutsch, der begnadete Liedbegleiter und Dritte im Bunde, spielt wundervoll, und es ist ein Genuss, seinem Spiel zuzuhören und vor allem der Art und Weise, wie er es versteht, Farben und Stimmungen, Emotionen und Expressivität auf subtilste Weise auszudrücken.
Insgesamt ist dies also eine Aufnahme von Wolfs ‘Italienischem Liederbuch’, die Referenzcharakter besitzt.
With excellent, expressive singing an outstanding piano accompaniment, this is a new reference recording for Hugo Wolf’s Italian Songbook.