Vivaldis Vier Jahreszeiten werden nie aufhören, die Musiker zu beschäftigen und vor allem auch immer wieder neue oder aufgewärmte Formen zu finden, um das Stück aufzuführen. Das Orchester der Königlichen Oper Versailles spielt es unter der Leitung von und mit als Solist auf der Geige Andrès Gabetta. Aufgeführt wird die Fassung von 1725 mit Bläsern. Sie erlaubt Gabetta, sein von der Rhetorik her schon sehr effektvolles Musizieren noch zu steigern. Drama und Affetto regieren diese Interpretation.
Daneben gibt es eine der vielen ‘Nachahmungen’, die Scherzi armonici sopra Le quattro staggioni dell anno von Giovanni Antonio Guido (1675-1729). Über dies Stück hat Cesare Fertonani geschrieben: « Die Louis de Noailles, Graf von Ayen, gewidmete Komposition wird von programmatischen Gedichten flankiert, die im Großen und Ganzen die Struktur des Vivaldischen Meisterwerks wiederholen. lm Frühling gibt es also rauschende Bäche, singende Vögel und tanzende Hirten; im Sommer hören wir den Kuckuck und einen gewaltigen Sturm; die Weinlese, der Schlummer der Berauschten und die Hirschjagd sind Thema des Herbstes; und im Winter meldet sich das Eis des Nordens, derweil die Winde miteinander kämpfen. »
Die Suiten werden vom Orchester aus Versailles unter der inspirierenden Leitung von Gabetta sehr pittoresk und farbig gespielt, ohne freilich, was die Einfallsgabe des Komponisten anbelangt, an Vivaldis Meisterwerk heranzureichen.
Beide Kompositionen sind auf je einer CD unterbracht, dazu gibt es als Bonus eine DVD, auf der beide Werke zu hören und zu sehen sind, gefilmt in der Spiegelgalerie des Schlosses von Versailles. Es ist das ein etwas billiges Bonusprodukt, da sich der Herausgeber nicht einmal die Mühe machte, die Aufnahmen mit Tracks zu versehen, so dass man nur das erste der Vivaldi-Konzerte und keine der Guido-Suiten direkt ansteuern kann.
Vivaldi’s Four Seasons will never cease to occupy the musicians and help them to find new or rehashed forms to perform the piece. The orchestra of the Royal Opera of Versailles plays it under the direction of and with as soloist on the violin Andrès Gabetta. The 1725 version with winds will be performed. It allows Gabetta to heighten his music-making, already very effective in terms of rhetoric. Drama and Affetto rule this interpretation.
Alongside this is one of the many ‘imitations’, Scherzi armonici sopra Le quattro staggioni dell anno by Giovanni Antonio Guido (1675-1729). About this piece Cesare Fertonani wrote: « The composition dedicated to Louis de Noailles, Count of Ayen, is flanked by programmatic poems, while the content and subject matter broadly repeat the structure of the Vivaldian masterpiece. Thus, in spring there are rushing brooks, singing birds and dancing shepherds; in summer we hear the cuckoo and a violent storm; the grape harvest, the slumber of the intoxicated and the stag hunt are the theme of autumn; and in winter the ice of the north announces itself, while the winds fight with each other. »
The suites are played very picturesquely and colorfully by the Versailles orchestra under Gabetta’s inspiring direction, though without approaching Vivaldi’s masterpiece in terms of the composer’s inventiveness.
Both compositions can be found on one CD each, yet there is also a bonus DVD on which both works can be heard and seen, filmed in the Hall of Mirrors at the Palace of Versailles. It’s a somewhat cheap bonus product, as the publisher didn’t even bother to track the recordings, so you can only go directly to the first of the Vivaldi concertos and to none of the Guido suites.