Die ‘Jahreszeiten’ von Antonio Vivaldi haben in Tasmin Little eine ausdrucksstarke und musikalisch versierte Solistin, die in Begleitung der Streicher des ‘BBC Symphony Orchestra’ das Opus 8 des Komponisten in einer vollklingenden, klassischen und beschwingten Wiedergabe präsentieren. Allerdings handelt es sich um eine Darstellung, die sich nicht mit den Erkenntnissen der historisch orientierten Aufführungspraxis belastet.
Inzwischen gibt es verschiedene Möglichkeiten, andere Jahreszeiten-Kompositionen mit jener von Vivaldi zu kombinieren. Hier wurde eine noch weniger bekanntes Werk der englischen Komponistin polnischer Abstammung, Roxanna Panufnik ausgewählt.
Roxanna Panufnik (sie ist die Tochter des polnisch-britischen Komponisten Andrzej Panufnik) kombiniert den Herbst mit dem albanischen Glockentanz, einem oft auf Hochzeiten gespielten Stück. Die Komposition des Winters nimmt sich eines tibetischen Liedes an und vertont, ähnlich wie schon Vivaldi, das Zittern vor Kälte. Der Frühling wird anhand der japanischen Kirschblüte dargestellt und versinnbildlicht das Erwachen der Natur mit Nachtigallenstimmen. Die Weltreise endet im Sommer in Nordindien, natürlich ebenfalls mit volksmusikalischen Quellen.
Diese Weltreise der Violinmusik gibt der Komponistin die Gelegenheit, verschiedene Stile zu kombinieren und so auf der Basis ihres eigenen Stils ein interessantes und attraktives musikalisches Panorama zu schaffen. Die abwechslungsreiche Musik ist bei Tasmin Little in den besten Händen.
Tasmin Littles account of Vivaldi’s ‘Four Seasons’ is a very classical one, free from any historically informed findings. Roxanna Panufnik’s Four World Seasons are colourful and truly interesting pieces rooting in the traditional music of four different regions: Autumn in Albania, Tibetan Winter, Spring in Japan and Indian Summer. Tasmin Little, who commissioned the work, is an accomplished and punchy soloist.