Mit seiner zweiten Brahms-Dvorak-Kombination ist Jakub Hrusa nicht weniger erfolgreich als mit der ersten.
Die Dritte Brahms ist in einer durchwegs kontrollierten, eher breit geatmeten, aber flüssigen Interpretation zu hören, die im lyrischen Musizieren des Orchesters durchaus Platz für Emotionen lässt. Vor allem sind es die warmen Farben, die hier begeistern, der blumige, reiche Orchesterklag mit satten Streichern, wundervollen Holzbläsern und opulentem Blech, perfekt in der Dynamik und in der Balance.
Eine sehr langsame, schöne und fast schwärmerische Einleitung gibt es in Dvoraks Achter, und dann bricht ein frenetischer Enthusiasmus aus, ehe wieder idyllische Stimmungen beschworen werden, getrieben von alertem Musizieren: der erste Satz ist ein Wahnsinnsspaß.
Das Adagio ist durchaus nicht so ruhig, wie man es sonst hört, sondern lebt von kräftiger Gestik und belebenden Kontrasten. Das Allegretto ist so grazioso anmutig, wie Dvorak das vorgegeben hat, und endet mit einer erwartungsfreudigen Coda, die das Finale ankündigt, welches fein differenziert wird in seinen verschiedenen Stimmungen, mit einer perfekten Balance zwischen einem fabelhaften melodischen Charme und einer spontanen Lebenskraft.
Mithin haben wir es hier mit einer Aufnahme zu tun, die neben jenen von Herbert von Karajan und vor allem jenen von Harnoncourt und Honeck auf gleicher Ebene anzusiedeln ist.