Dass das Orchester der ‘Accademia Nationale di Santa Cecilia’ Italiens bestes Orchester ist, war gewusst. Doch es wird immer deutlicher, dass es unter Antonio Pappano in die erste Liga der europäischen Formationen vorgestoßen ist. Die Schumann-Aufführungen auf dieser CD zeigen es: hier haben wir es mit einem geschmeidig und spontan musizierenden Orchester zu tun, das an Kohärenz und Klanglichkeit ebenso wenig zu wünschen lässt wie im Detail, mit auch herausragenden Leistungen der Solisten, vor allem im Bereich der Holzinstrumente.
Daneben erweist sich Antonio Pappano – wie jüngst in seiner Aufnahme mit Beatrice Rana – als ein Begleiter, der in völliger Harmonie mit dem Solisten agiert, in diesem Fall Jan Lisiecki. Der junge Kanadier hatte mich – nach so manchen Enttäuschungen – in genau diesem Programm in La Roque d’Anthéron zufrieden gestellt und es gelingt ihm hier noch besser, weil er einen viel besseren Dirigenten zur Verfügung hat. Lisiecki wartet in den drei Werken mit einerguten Mischung aus Virtuosität und Poesie auf, wobei auch das Reflektive nicht zu kurz kommt und sich hier logischer entwickelt als im angesprochenen Konzert. Fazit: Lisiecki ist hier ganz klar auf der gewonnenen Seite und präsentiert uns einen sehr ausgereiften, im Detail auch hoch interessanten Schumann, nicht zuletzt wegen des aufregenden Musizierens der ‘Accademia’.