Ist das die ‘Symphonie Fantastique’? Oder vielleicht eher die ‘Symphonie Hyperactive’? Mit Überakzentuierung und Überbeweglichkeit dirigiert Mariss Jansons am Sujet vorbei. Er beschreibt mehr, und immer aus seiner Sicht, als dass er Empfindungen wiedergeben würde. Kein Opium, kein Rausch! Und selbst dort, wo er wirklich symphonisch die höchste Brillanz aus dem Orchester holen könnte, in den beiden letzten Sätzen, erleben wir nicht die Groteske per se, sondern die Karikatur davon. Der Gang zum Schafott tänzelt, und im Hexensabbat wird der Effekt auch durch Ridikülisierung relativiert. In dieser ‘Fantastique’, die am Ende gar nichts Fantastisches mehr hat, ist eigentlich alles falsch. Dass das BR-Orchester brillant spielt und die Musik nicht uninteressant klingt, irgendwie neuartig, ändert nichts am falschen Ansatz. Also: brillant daneben, mit einer phänomenal musizierten Zugabe: aus der Ionisation nehmen die dreizehn bayerischen Musiker alles heraus, was der Komponist in seine Partitur eingebracht hat.
No opium, no buzz, Jansons’ ‘Fantastique’ is hyperactive and at the end rather a caricature of what Berlioz had in mind.