Diese Zweite Mahler, die bereits zweimal veröffentlicht wurde, einmal als DVD bei Arthaus Musik https://www.pizzicato.lu/von-uberragender-klangqualitat/ sowie in der Box mit allen neun Mahler-Symphonien, ist ein Klangfest von außergewöhnlicher Qualität. In völligem Einvernehmen mit dem Dirigenten hinterlassen Orchester, Chor und Solisten einen tiefen Eindruck allein durch die absolute Souveränität und die extrem kultivierte Klangqualität.
Mit Mahlers Riesenapparat erzielt Jansons ein Klangbild, das bis ins letzte Detail durchhörbar ist. Faszinierend ist auch die Wirkung des Fernorchesters. Alles ist in einem Maße abgestimmt, wie man es bei einem Konzert fast nicht für möglich halten würde. Die Dynamik reicht vom feinsten Pianissimo bis zum stärksten, aber immer noch ‘schönen’ Fortissimo.
Und über alldem gelingt es Jansons auch noch, Mahlers Gedanken- und Seelenwelt in ein packendes Drama zwischen berückender Trauer und explosivem Jubel glaubwürdig herüberzubringen, im Ersten und im letzten Satz die ganze Dimension zwischen Leben und Tod und der Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens zu beantworten und die Sätze Nr. 2, 3 und vier, wie von Mahler gewollt, als reflektive und leichte Intermezzi dazwischen zu schieben, das wilde und Eruptive des großen Appells in schärfster Form zu artikulieren und am Schluss das ‘allmächtige Liebesgefühl’ geradezu fieberhaft deutlich werden zu lassen, ohne Pathos, ohne Sentimentalismus, vertrauend auf die packende Wirkung des von ihm geleiteten Klangapparats. Ausdrücklich erwähnt werden müssen dabei die beiden Gesangssolistinnen, die sehr sensuell und wunderbar kontrolliert singende Anja Harteros sowie die mit natürlichstem Ausdruck überzeugende Bernarda Fink.