Philippe Jaroussky ist nicht der erste Countertenor, der Schubert-Lieder singt. Das Ergebnis ist in seinem Fall leider uneinheitlich. Er beginnt das Programm mit ‘Litanei auf das Fest aller Seelen’. Mit langen, zart und exquisit geformten Gesangsphrasen kann er uns sofort packen. Der wunderbare Lyrismus und die süße Wärme der Stimme passen gut zu diesem Lied und auch zu anderen, wie Du bist die Ruh, Im Abendrot, Ave Maria oder Nachtstück.
Doch in den übrigen Liedern, die schneller gesungen werden müssen (Die Forelle, um nur ein Beispiel zu nennen) kann mich der Sänger nicht überzeugen. Da fehlt es an Textnähe, an Farben, an Akzente, kurzum an Dramatik.
Aufs Ganze gesehen vermisse ich in einem doch etwas artifiziellen Gesang, die Natürlichkeit und das echte Gefühl.
Philippe Jaroussky is not the first countertenor to sing Schubert lieder. Unfortunately, the result in his case is inconsistent. He begins the program with ‘Litanei auf das Fest aller Seelen’. With long, tender and exquisitely shaped vocal phrases, he is able to grab us immediately. Wonderful lyricism and sweet warmth of voice suit this song well, as well as others such as Du bist die Ruh, Im Abendrot, Ave Maria or Nachtstück. But in the remaining songs that need to be sung faster (Die Forelle, to name just one example), the singer fails to convince me. There is a lack of closeness to the text, of color, of accents, in short, of drama. All in all, I miss the naturalness and the real feeling in a somewhat artificial singing.